Parasiten

Diagnose und Behandlung: Giardien beim Hund

Viele Besitzer versuchen, Giardien beim Hund mit der falschen Behandlung zu bekämpfen – und geben Präparate gegen Wurmbefall. Die helfen aber nicht gegen die kleinen Parasiten. Leidet Ihr vierbeiniger Gefährte an Durchfall oder Erbrechen, sollten Sie sich immer durch eine genaue Diagnose des Tierarztes absichern.
Giardien beim Hund: Häufig bleiben sie lange unentdeckt — Bild: Shutterstock / Amor Kar
Giardien beim Hund: Häufig bleiben sie lange unentdeckt — Bild: Shutterstock / Amor Kar

Selten bemerkt und doch sehr kräfteraubend für Ihren Hund: Giardien werden in vielen Fällen gar nicht als solche erkannt. Besitzer verwechseln die Parasiteninfektion meist mit Würmern oder einer Futtermittelunverträglichkeit. Um bei Symptomen wie leicht blutigem Durchfall, Erbrechen und stumpfen Fell ganz sicherzugehen, was dahinter steckt, sollte ein Tierarzt über die richtige Behandlung entscheiden.

Diagnose durch den Tierarzt

Nur über eine Untersuchung des Kots kann ein Tierarzt feststellen, ob Ihr Hund an Giardien leidet. Für eine eindeutige Diagnose müssen Kotproben über mehrere Tage gesammelt werden. Der Grund: Nicht in jeder Ausscheidung müssen Giardien vorkommen. Um wirklich sicher zu gehen, sind mehrfache Tests notwendig.

Einige Hundebesitzer machen sich keine Gedanken um eine weitere Behandlung wenn die erste Kotprobe keine Giardien aufweist. Dann kann es sein, dass die Parasiten trotzdem noch im Körper des Hundes leben, weiter verschleppt und übertragen werden. Nach der Diagnose einer Infektion mit Giardien bei Ihrem Hund, wird der Tierarzt im Anschluss eine wirksame Methode der Behandlung mit Ihnen besprechen. Eine Behandlung mit Wurmpräparaten ist in solchen Fällen nicht ausreichend.

Behandlung von Giardien beim Hund

Die Behandlung gegen Giardien beim Hund erfolgt durch die Wirkstoffe Fenbendazol oder Metronidazol. Medikamente mit diesen Wirkstoffen töten die Parasiten ab. Sehr wahrscheinlich müssen Sie die medikamentöse Behandlung bei Ihrem kranken Gefährten mehrfach wiederholen: Die Parasiten können sich im Gallengang des Hundes verstecken und werden deshalb nicht immer gleich von den Wirkstoffen erreicht. Auf Empfehlung der Europäischen Vereinigung von Veterinärparasitologen (ESCCAP) bekommt Ihr Hund zunächst fünf Tage lang Medikamente. Danach wird die Behandlung der Giardien beim Hund für drei Tage unterbrochen, bevor eine erneute fünftägige medikamentöse Therapie folgt. Das Ganze wird idealerweise nach zwei Wochen wiederholt.

Begleitend zur schulmedizinischen Therapie kann eine Schonkost für den Hund dabei helfen, dass er sich von der Giardien-Infektion besser erholt. Milch und Kohlenhydrate sind in dieser Phase tabu. Zusätzlich können Präparate mit nützlichen Darmbakterien zu einer schnelleren Genesung beitragen. Fragen Sie dazu einen erfahrenen Tierheilpraktiker. Wichtig! Alternative Behandlungsmethoden können gegen Giardien beim Hund gut unterstützen, aber die medikamentöse Therapie nicht ersetzen.

Hygiene wichtig gegen Giardien beim Hund

Bei einem Befall mit den Darmparasiten sollten Sie außerdem auf strenge Hygiene achten. Reinigen Sie täglich alle Decken und Kissen aus dem Hundekörbchen – am besten heiß waschen. Auch Wasser- und Fressnapf und das Spielzeug Ihres Hundes sollten Sie mit kochendem oder sehr heißem Wasser abspülen (mindestens 65 Grad Celsius). Nach dem Gassi gehen unbedingt auch den After Ihres Hundes und das darum herumliegende Fell  säubern! Des Weiteren können Sie Ihren tierischen Patienten am Anfang und Ende der Behandlung mit einem Spezialshampoo baden, das den Wirkstoff Chlorhexidindigluconat enthält. So werden eventuelle Kotreste und Giardien-Spuren im Fell ausgespült.

Vorbeugen von Ansteckung

Bitte auch an andere denken: Waschen Sie sich selbst die Hände, nachdem Sie Ihren Vierbeiner gestreichelt haben. Es gibt bestimmte Giardienarten, die Hunde auf Menschen übertragen können; diese sind zwar selten, aber zur Sicherheit gehen Sie am besten kein Risiko ein. Vor allem Säuglinge, Kleinkinder und andere Menschen mit schwachem Immunsystem brauchen besonderen Schutz. Wenn sie mit Ihrem Hund Gassi gehen, dann entfernen Sie den Kot so, dass andere Hunde nicht angesteckt werden. Auch Kothaufen im Garten oder Zwinger beseitigen Sie lieber möglichst schnell. In einer verschlossenen Plastiktüte lässt sich der Kot im Hausmüll entsorgen.

Überdies können die Parasiten durch Fliegen übertragen werden – lassen Sie Futterreste und leergefressene Näpfe nicht stehen, ebensowenig Wassernäpfe, damit sich keine Fliegen darin niederlassen und die Erkrankung weiterverbreiten. Bis zur Genesung sollte Ihr Hund auch nicht in Kontakt mit anderen Tieren kommen – auch wenn es schwer fällt. Ist dies nicht möglich, empfiehlt es sich, alle tierischen Mitbewohner ebenfalls gegen Giardien zu behandeln. Sprechen Sie deswegen mit Ihrem Tierarzt. Halten Sie sich an die Anweisungen des Mediziners und achten auf eine strenge Hygiene, sind die Giardien beim Hund bald passé.

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