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Hund unter Narkose setzen: Muss das sein?

Steht ein größerer medizinischer Eingriff bei Ihrem Hund an, wird häufig eine Narkose eingesetzt, um das Tier vor Schmerzen zu schützen. Doch gerade bei alten oder erkrankten Vierbeinern kann dies schwere Risiken mit sich bringen, die schlimmstenfalls sogar tödlich enden. Muss eine Narkose also wirklich sein?
Die Inhalationsnarkose ist für Ihren Hund relativ ungefährlich – Shutterstock / sima
Die Inhalationsnarkose ist für Ihren Hund relativ ungefährlich – Shutterstock / sima

Bei dem Wort Narkose bekommen viele Hundehalter Angst vor Risiken, vielleicht sogar vor dem Tod des Hundes. Allerdings wird diese Art der Betäubung zum Wohl des Tieres eingesetzt – wobei eine sorgfältige Beobachtung durch den Tierarzt gang und gäbe ist. Der Tierarzt untersucht Ihren Hund zudem sorgfältig vor der Narkose, um genau zu berechnen, wie hoch er das Narkosemittel dosieren muss, damit er das Tier erfolgreich operieren kann und es sich hinterher möglichst rasch erholt.

Was spricht für eine Narkose?

Eine Narkose hebt für einen begrenzten Zeitraum die Funktion von Nervenzellen auf. Der Hund spürt keinen Schmerz, er ist entspannt und befindet sich regelrecht im Tiefschlaf. Neben diesen Wirkungen beeinflusst das verabreichte Mittel jedoch auch das Gehirn, den Magen-Darm-Trakt, die Atmung, das Herz und die Körpertemperatur. Wenn die Dosierung stimmt und die Vorbereitung auf die Operation und die Narkose optimal war, sind die Risiken für Schäden an den Organen sehr gering.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass die Narkose, die sogenannte Anästhesie, dem Hund zugutekommt. Der Stress, dem das Tier anderenfalls bei der Behandlung ausgesetzt wäre, würde den Eingriff erschweren oder sogar unmöglich machen und auch den Heilungsverlauf negativ beeinflussen.

Ablauf einer Narkose beim Hund

Um den Hund schonend auf den Eingriff und die Narkose vorzubereiten, sollte er nüchtern zum Tierarzt kommen. Sonst besteht die Gefahr, dass sich das Tier während der Betäubung erbricht und daran erstickt. Ihr Hund wird dann kurz vor der Operation mit einer Prämedikation versorgt, die den Kreislauf herunterfährt und das Tier sediert. Danach wird die Narkose verabreicht – entweder in Form einer Injektion oder aber durch die Inhalation eines betäubenden Gases. Während die Injektionsmethode vor allem bei kurzen Eingriffen genutzt wird, kommt bei längeren oder schmerzhafteren Eingriffen meist die Inhalation zum Einsatz.

Damit der Zustand des Hundes während der Narkose beurteilt werden kann, werden seine Vitalwerte permanent beobachtet. Dabei wird neben der Herzfrequenz und dem Blutdruck auch der Sauerstoffgehalt im Blut und im Atem betrachtet. Kommt es zu Komplikationen, kann der Tierarzt mit einem bereitstehenden Beatmungsgerät eingreifen und den Hund unterstützen.

Vor- und Nachteile

Der Hauptvorteil der Injektionsnarkose ist ihr vergleichsweise günstiger Preis. Allerdings birgt diese Methode fast immer mehr Risiken für Komplikationen als eine Inhalationsnarkose. Außerdem brauchen Hunde, die aus einer Injektionsnarkose aufwachen, sehr viel länger, um wieder richtig fit zu sein, als Tiere nach einer Inhalationsnarkose.

Eine Narkose mittels Inhalation ist außerdem deutlich risikoärmer für den Hund. Über einen Schlauch, der in die Luftröhre des Tieres geschoben wird, bekommt es das Gas und zusätzlichen Sauerstoff zugeführt. Die Narkose kann gut kontrolliert und jederzeit abgebrochen werden. Außerdem wird das Narkosemittel nicht über die Organe, sondern rein über den Atem abgebaut, was schonender für den Vierbeiner ist – nicht nur beim Aufwachen. Besprechen Sie jedoch vor jedem Eingriff mit Ihrem Tierarzt, welche Methode für Ihren Hund am besten geeignet ist.

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