Krankheitssymptome

Juckreiz beim Hund: Warum kratzt sich der Vierbeiner?

Einer der häufigsten Gründe für den Besuch beim Tierarzt ist Juckreiz beim Hund. Wenn Ihr Hund sich oft kratzt, schleckt, knabbert oder reibt muss die Ursache ausfindig gemacht werden. Die Gründe dafür können äußerst unterschiedlich und schwer zu finden sein. Aber nur so kann das lästige Jucken beseitigt werden, damit Ihr Vierbeiner sich wieder vollkommen wohlfühlt.
Sich ab und zu mal zu kratzen ist beim Hund völlig normal. Hoher Juckreiz hingegen hat unterschiedliche Ursachen – Shutterstock / Natee K Jindakum
Sich ab und zu mal zu kratzen ist beim Hund völlig normal. Hoher Juckreiz hingegen hat unterschiedliche Ursachen – Shutterstock / Natee K Jindakum

Stellen Sie neben häufigem Kratzen bei Ihrem Hund Hautveränderungen wie Ausschlag oder Verhaltensänderungen fest, stimmt etwas nicht. Spätestens wenn Ihr Hund sich blutig kratzt, kann es nicht normal sein und Sie sollten einen Tierarzt aufsuchen. Und wer kennt es nicht: ein Mückenstich reicht, um einen vor Juckreiz um den Schlafen zu bringen! Ihrem Hund geht es nicht anders, wenn er unter ständigem Hautjucken leidet. Sie müssen Ihrer Fellschnute helfen, dieses belastende Problem beiseite zu schaffen.

Manchmal sind nach einem Spielausflug auch Fremdkörper in der Haut, zum Beispiel Dornen. Das kann ebenfalls jucken und ist dann meist harmlos. Schauen Sie trotzdem nach, ob sich die Fremdkörper problemlos aus dem Fell lösen lassen – Grannen zum Beispiel sind sehr hartnäckig und können sogar zu Entzündungen führen.

Parasiten rufen Juckreiz hervor

Es gibt viele Parasiten, die Ihrem Hund das Leben mit ständigem Jucken schwer machen können. Dazu gehören die folgenden Ungeziefer:

Flöhe
Sie sind wohl eine der häufigsten Ursachen für Juckreiz beim Hund. Diese lästigen Parasiten beißen unentwegt. Suchen Sie gezielt als erstes nach Flöhen. Wenn Sie keinen in Form und Farbe antreffen, dann überprüfen Sie das Fell auf Flohkot: finden Sie feine dunkelbraune Krümelchen, legen Sie diese auf ein weißes Papiertuch und feuchten es an. Flohkot wird in Verbindung mit Feuchtigkeit blutrot. Ist das der Fall, hat Ihr Hund höchstwahrscheinlich Flöhe.

Milben
Es gibt eine Vielzahl von Milben, die Ihrem Hund ständiges Jucken der Haut bescheren können. Dabei gibt es unterschiedliche Milbengattungen sowie -arten, die eigene Merkmale mitbringen und teilweise komplett unterschiedliche Hautstellen befallen. Milben sind sehr oft bei Jungtieren festzustellen. Räudemilben (Sracoptes scabiei) graben sich in die Haut und legen dort ihre Eier ab. Diese können auch eine sogenannte Ohrräude auslösen. Damit ist der Befall von Ohren, genauer der Ohrmuschel und des äußeren Gehörgangs gemeint – meistens mit Ohrenmilben (Otodectes cynotis). Sie lassen sich identifizieren, da sie für dicke, braune Verkrustungen an den betroffenen Stellen verantwortlich sind.

Raubmilben (Cheyletiellae) können am ganz Hundekörper zu finden sein, meist aber finden sich am Rumpf und im Schulterbereich Veränderungen der Haut, Haarausfall und schuppende Stellen. Bei einem Verdacht gehen Sie bitte schnellstens zum Tierarzt, Raubmilben gehen auch auf Katze und Mensch! Eine Haarbalgmilbe ist in geringer Anzahl normal, bei Jungtieren aber vermehren sie sich manchmal so sehr, dass sie Hauterkrankungen auslösen. Sie leben in den Haarfollikeln des Hundes und ernähren sich vom Talg. Des Weiteren gibt es noch Grasmilben – Um nur einige der zahlreichen Milbenarten zu nennen.

Hautpilz
Eine Pilzinfektion auf der Haut Ihres Hundes sorgt ebenfalls für unangenehmes Jucken. Diese Hefepilze können indirekt oder direkt von Hund zu Hund übertragen werden. Ein Beispiel für Hautpilz ist der sogenannte Malassezia pachydermatis. Als Symptome können Schuppen und Krusten beim Hund auftreten.

Würmer
Bei einem Wurmbefall juckt der After Ihres Hundes ungemein und sorgt für das unter Hundehaltern bekannte "Schlittenfahren". Wobei dafür nicht immer nur Würmer in Frage kommen, sondern auch Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln oder Arzneien, die zu einer Entzündung der Analdrüsen führen können.

Mücken, Zecken und Co.
Auch ein Insektenstich oder -biss, zum Beispiel durch Parasiten wie Mücken oder auch von anderen Blutsaugern wie Zecken geben Anlass für einen Juckreiz.

Juckreiz bei Allergien

Oft ist eine Kontaktallergie auf bestimmte Materialien ursächlich für Juckreiz, beispielsweise durch ein Halsband. Symptome sind gegebenenfalls Haarausfall und Pickel an diesen Stellen. Allergien gegen Hausstaubmilben oder Schimmelpilze kommen ebenfalls als "Übeltäter" infrage. Eine sogenannte Flohspeichelallergie ist eine allergische Reaktion auf den Speichel der Parasiten und manchmal Folge eines Flohbefalls. Auch Heuschnupfen ist bei Hunden keine Seltenheit. Leidet Ihr Hund an einer Futtermittelallergie, reagiert er auf bestimmte Stoffe im Futter. Dies bringt meist unspezifische Symptome mit sich, wie auch Juckreiz. Untersuchen Sie den Kopf Ihres Vierbeiners und seine Pfoten. Das sind Stellen, an denen sich durch eine Futterallergie häufig Hautsymptome finden lassen. Diese Allergie ist übrigens nicht zu verwechseln mit der Futtermilbenallergie, die ebenfalls Schuld am Juckreiz tragen kann, aber durch Milben bedingt ist.

Andere Erkrankungen als Ursache für Juckreiz

Hunde, die sich beispielsweise kleinere Verletzungen zugezogen haben, können unter Juckreiz leiden, weil sich hier Bakterien niedergelassen haben. Eine Entzündung entsteht und bringt Symptome wie Rötungen, Hautkrusten, Pusteln oder Haarausfall an betroffenen Stellen. Außerdem kann beim Hundespaziergang alles Mögliche die Ursache für Juckreiz liefern: verseuchter Kot, gespritzte Pflanzen und schmutzige Gewässer. Das Symptom Juckreiz kann auch psychischer Natur sein: manche Hunde, die verängstigt oder viel allein sind, lecken sich übermäßig. Das kann so lange gehen, bis Hautstellen wund werden und jucken. So oder so: Kratzt sich Ihr Hund auffallend häufig, gehen Sie zum Tierarzt.

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