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Sind Mischlinge gesünder als Rassehunde?

Mischlinge leiden seltener unter Krankheiten als Rassehunde – so lautet eine unter Hundefreunden weitverbreitete Ansicht. Aber stimmt das überhaupt? Sind Mischlingshunde wirklich gesünder als ihre reinrassigen Artgenossen?
Beim spielen alle gleich: Rassehund und Mischlinge am Strand
Beim spielen alle gleich: Rassehund und Mischlinge am Strand — Bild: Shutterstock / Galina Barskaya

Der Grund, weshalb Mischlinge gesünder sein sollen als Rassehunde, ist im Prinzip nicht verkehrt. Mischlingshunde entstammen einem größeren Genpool als reinrassige Vierbeiner, sodass theoretisch die Gefahr für Erbkrankheiten und inzuchtbedingte Fehlbildungen geringer sein müsste. In der Praxis aber stimmt das so nicht ganz.

Mischlinge sind immer eine Überraschung

Bei einem Mischling weiß niemand, welche genetischen Veranlagungen er aus seinem großen Genpool geerbt hat. Es kann sein, dass er eine Erbkrankheit bekommt, obwohl seine Eltern kerngesund erscheinen. Ist über die Eltern und Vorfahren des Hundes gar nichts bekannt, lässt sich überhaupt nicht vorhersagen, ob er gesünder oder krankheitsanfälliger ist als ein reinrassiger Artgenosse. Das bleibt dem Zufall überlassen.

Gleiches gilt übrigens für die Charaktereigenschaften und das Aussehen eines Mischlings. Je mehr verschiedene Hunderassen sich in seinem Stammbaum tummeln, umso unvorhersehbarer ist es, welche Art Hund am Ende dabei herauskommt. Mischlinge sind wie eine Wundertüte voller Überraschungen. Das macht sie absolut einzigartig, aber gesünder sind sie deswegen nicht unbedingt.

Rassehunde aus seriöser Zucht nicht kränker als Mischlinge

Stammen Rassehunde aus einer seriösen Zucht, bemüht sich der Züchter, bekannte Erbkrankheiten zu vermeiden. Erkrankte Hunde werden etwa von der Zucht ausgeschlossen. Zudem führen gewissenhafte Hundezüchter regelmäßig aufwendige Gesundheitstests mit ihren Vierbeinern beim Tierarzt durch, um zu überprüfen, ob sie womöglich eine unerwünschte Veranlagung in sich tragen. Diese bricht jedoch nicht immer aus, sodass es nicht mit hunderprozentiger Sicherheit vermieden werden kann, dass die Elterntiere Erbkrankheiten an die Nachkommen weitergeben.

Daher sind Rassehunde weder gesünder noch krankheitsanfälliger als Mischlinge. Der wesentliche Unterschied zwischen den Hunden ist, dass das Risiko für bekannte rassetypische Erbkrankheiten im Rahmen einer artgerechten Zucht minimiert werden kann. Bei Mischlingen lässt sich überhaupt nicht vorhersagen, wie hoch das Risiko für bestimmte Krankheiten ist.

Vorsicht vor Qual- und Schwarzzucht beim Hundekauf

Ob Sie sich also für Mischlinge oder Rassehunde entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Wichtiger ist, dass Sie darauf achten, Ihren Hund nicht aus einer Qualzucht, von Schwarzzüchtern oder der Hundemafia zu kaufen. Diese Machenschaften sollten Sie nicht unterstützen. Qualzucht bezeichnet Hunderassen, die aufgrund fragwürdiger Schönheitsideale so gezüchtet wurden, dass sie mit körperlichen Einschränkungen leben müssen.

Die eingedrückte Nase beim Mops oder der Englischen Bulldogge behindert die Hunde beispielsweise beim Atmen. Teacup-Hunde werden gezielt winzigklein gezüchtet, sodass Fehlbildungen entstehen können. Für viele Qualzucht-Rassen gibt es jedoch Alternativen. Dabei versuchen Züchter, die Hunderasse zu erhalten, aber in einer gesünderen Variante. Beispiele: Der Retro-Mops oder die Olde English Bulldogge.

Schwarzzucht kann alle Hunderassen betreffen. Damit sind Hundezüchter gemeint, die in keinem Verband eingetragen sind, vermutlich, weil sie sich nicht an die Richtlinien zur artgerechten Zucht und Krankheitsprävention halten. Hier kann es durch Inzucht oder schlechte Haltungsbedingungen zu Krankheiten und Verhaltensauffälligkeiten kommen. Bei der Hundemafia "produzieren" skrupellose Vermehrer Hundewelpen wie am Fließband ohne Rücksicht auf Verluste. Die armen Tiere werden später auf der Straße oder aus dem Kofferraum heraus an Autobahnraststätten verkauft. Manche werden auch über dubiose Kleinanzeigen im Internet verscherbelt.

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1 Kommentare
  • johannesgebel92

    29-01-2014 22:01:45

    johannesgebel92: Mein erster Gedanke war sofort, Schwachsinn. Ich denke nicht, dass es auf die Rasse ankommt, wie oft ein Hund krank wird. Da spielt vieles mit ein. Wie wurde der Hund gezüchtet und was hat er für Gene. Ist er geimpft und wie wird er vom Besitzer gehalten. Ob Mischlinge oder Reinrassige Hunde. Sie können alle gleich Krank werden.
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