Notfälle

Tiere helfen Tieren: Wenn Hund und Katze Blut spenden

Auch Hunde und Katzen können Blut spenden, um ihren Artgenossen im Notfall das Leben mit einer Transfusion zu retten. Die Idee, dass Tiere anderen Tieren auf diese Weise helfen können, kam Mitte der 1990er-Jahre aus den USA nach Deutschland.

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Die erste Blutbank für Hunde mit Spenderkartei entstand 1996 an der Freien Universität Berlin, berichtet die "Berliner Morgenpost" über die in Deutschland noch relativ unbekannte Hilfsmaßnahme für Hund und Katze. Mittlerweile ist die Anzahl an öffentlichen und privaten Institutionen, bei denen Hunde und Katzen Blutspenden können steigend. Waren zunächst vor allem Hunde in der Spenderkartei vertreten, kommen mittlerweile immer mehr Katzen hinzu: "Pro Jahr haben wir haben wir etwa 300 Blutabnahmen bei Hunden und 80 bei Katzen", erzählt Professorin Barbara Kohn von der FU Berlin gegenüber der Tageszeitung.

Blut spenden: Wie Hunde und Katzen ihren Artgenossen helfen können

Werden Hund oder Katze in einen Unfall verwickelt oder werden bei ihnen rote Blutkörperchen infolge einer Erkrankung zerstört, brauchen auch Haustiere schnellstmöglich eine Bluttransfusion. Weil synthetische Blutspenden derzeit nicht verfügbar sind, sind Tierkliniken und -ärzte auf Blutspenden von anderen Haustieren angewiesen. Wenn Sie mit Ihrem Hund oder Ihrer Katze anderen Tieren helfen wollen, müssen einige Bedingungen erfüllt sein. Hunde sollten beispielsweise nicht älter als 10 Jahre alt sein und mindestens 20 Kilo auf die Waage bringen. Eine Blutabnahme sollte höchstens viermal im Jahr erfolgen. Katzen dürfen hingegen nur zweimal im Jahr zur Blutspende und sollten mindestens vier Kilo wiegen. Gesund müssen natürlich alle Tiere sein.

Übrigens ist die Hunderasse bei einer Transfusion nicht von Bedeutung. So kann ein Chihuahua in der Regel auch mit dem Blut eines Bernhardiners gerettet werden, oder eine Birma-Katze einer Siam-Katze  Blut spenden. Bei der ersten Transfusion müssen bei Hunden sogar nicht einmal die Blutgruppen übereinstimmen. Später eigne sich laut Tierärztin Kali Lazzerini am besten die Blutgruppe DEA 1.1, berichtet die "Berliner Morgenpost" weiter. Bei Katzen lassen sich die Blutgruppen hingegen nicht einfach mischen. Für Blutabnahme bei Hunden und Katzen wird zunächst etwas Fell abgeschoren, die Haut desinfiziert und anschließend Blut mit einer Kanüle abgenommen.

Wer sein Haustier als Blutspender registrieren lassen will, wendet sich am besten an den Verein "Weiße Pfoten" mit Sitz in Sachsen-Anhalt. Dieser hat eine bundesweite Datenbank von Spendertieren. Je dichter das Spendernetz, desto größer ist die Chance, dass auch Ihr Haustier im Falle eines Falles schnell Hilfe findet.

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