Tierkrankheiten

Wenn ein Hund erblindet: Mögliche Ursachen

Häufig führen Augenkrankheiten dazu, dass Ihr Hund erblindet. Doch in manchen Fällen können auch Verletzungen am Auge zu den Ursachen für den Verlust der Sehkraft zählen.
Hunde können allmählich oder plötzlich erblinden – Shutterstock / hata99
Hunde können allmählich oder plötzlich erblinden – Shutterstock / hata99

Bei vielen Augenkrankheiten erblindet Ihr Hund nach und nach, es gibt jedoch auch tückische Erkrankungen, die die Sehkraft plötzlich auslöschen. Manchmal kann eine rechtzeitige Operation Ihren Vierbeiner davor bewahren, blind zu werden. Dies ist allerdings nicht immer möglich. Zum Glück können Hunde sich an ihre Blindheit gewöhnen und auch ohne Augenlicht ein erfülltes Leben führen.

Der Hund erblindet allmählich

Wenn Ihr Hund langsam erblindet, kann zum Beispiel eine Erbkrankheit dahinter stecken. Die sogenannte Progressive Retina Atrophie (PRA) tritt als Frühform und als Spätform auf. Dabei handelt es sich um eine allmähliche Netzhautdegeneration. Zunächst können betroffene Hunde im Dunkeln nichts mehr sehen, später auch bei Licht nicht mehr. Bei der Frühform erblindet Ihr Hund mit zwölf Monaten vollständig, bei der Spätform erst im Alter zwischen drei und sechs Jahren.

Grauer Star (Katarakt) und Grüner Star (Glaukom) lassen Ihren Vierbeiner ebenfalls nach und nach erblinden. Grauer Star kann angeboren sein, tritt jedoch auch im Alter auf. Die Linse trübt sich immer stärker ein, bis Ihr Hund vollständig erblindet. Es sei denn, die trübe Linse wird durch eine klare Kunstlinse operativ ausgetauscht. Bei Grünem Star erhöht sich der Augeninnendruck, was wiederum zum Verlust der Sehkraft führt.

Plötzliches Erblinden durch Augenkrankheiten

Eine der häufigsten Ursachen für eine sofortige Erblindung ist SARD (Sudden acquired retinal degeneration), eine plötzliche Degeneration der Netzhaut. Wie es zu dieser spontanen Netzhautveränderung kommt, ist noch nicht zweifelsfrei geklärt. Immerhin bleibt der Augeninnendruck hierbei normal, sodass Ihr Hund keine Schmerzen verspürt. Der schnelle Verlust der Sehkraft wird ihn zunächst verunsichern, doch nach einiger Zeit hat er sich daran gewöhnt.

Eine sogenannte Linsenluxation kann unbehandelt dazu führen, dass Ihr Vierbeiner innerhalb weniger Tage erblindet. Dabei löst sich die Linse aus ihrer Befestigung im Auge und rutscht im Augeninneren hin und her. Zusätzlich kann sich der Augeninnendruck erhöhen. Eine schnelle Operation kann Ihrem Wuff jedoch helfen.

Verletzungen und andere Ursachen

Einige angeborenen Fehlbildungen am Auge oder um das Auge herum können es reizen oder verletzen, sodass es sich entzündet. Bei einer Distichiasis wachsen die Wimpern so nah am Lidrand, dass sie ständig die Hornhaut berühren. Ein Ektropium zeichnet sich durch ein weit herunterhängendes Augenlid aus, das zu chronischen Bindehautentzündungen führt. Vor allem Hunderassen wie der Bloodhound sind davon betroffen. Ein Entropium hingegen besteht aus einem eingerollten Augenlid, das für Hornhautveränderungen und Geschwüre sorgt. Besprechen Sie mit Ihrem Tierarzt, ob sich die jeweilige Fehlbildung operativ beheben lässt.

Außerdem sind Fremdkörper wie Grannen oder Augenverletzungen durch Kratzer als Ursachen für eine Erblindung nicht zu unterschätzen. Sollten die Augen Ihres Hundes tränen, stark gerötet sein oder anderweitig auffällig wirken, lassen Sie dies unbedingt bei Ihrem Tierarzt abklären.

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