Hundeernährung

Hundefutter: 5 Inhaltsstoffe, die kein Hund braucht

Ob Hundefutter gute Inhaltsstoffe enthält und qualitativ hochwertig ist, verrät nicht der Blick aufs Preisschild, sondern auf die Zutatenliste. Die Angaben auf dem Etikett sind jedoch nicht immer auf Anhieb zu verstehen. Auf die folgenden fünf Zutaten kann Ihr Vierbeiner getrost verzichten.
"Ich wollte nur mal gucken, was in meinem Futter drin ist", scheint dieser Australian Shepherd sagen zu wollen – Shutterstock / Michelle D. Milliman
"Ich wollte nur mal gucken, was in meinem Futter drin ist", scheint dieser Australian Shepherd sagen zu wollen – Shutterstock / Michelle D. Milliman

"Tierische Nebenerzeugnisse", "Öle und Fette", "E 123", ... die Zutatenliste auf der Hundefutterverpackung steckt oft voller rätselhafter Begriffe. Um Produktionskosten zu senken, an der Qualität zu sparen und das Futter dennoch für Hunde schmackhaft zu machen, "mogeln" Hersteller gelegentlich unnötige Füllstoffe und Zusatzstoffe unters Fressen, um dieses zu strecken. Das bedeutet jedoch nicht, dass billiges Hundefutter automatisch schlechter ist als teure Produkte. Minderwertige Ware können Sie vor allem durch einen Blick auf die Inhaltsstoffe erkennen. Bei den folgenden Angaben sollten Sie vorsichtig sein.

1. Vorsicht vor E-Nummern: Künstliche Zusatzstoffe im Hundefutter

Wie bei Fertigprodukten für Menschen werden auch beim Hundefutter künstliche Zusatzstoffe durch sogenannte E-Nummern gekennzeichnet. Dabei kann es sich um Konservierungsstoffe handeln, die das Futter länger haltbar machen, um Aromen, Lockstoffe und Appetitanreger oder um Farbstoffe. Viele dieser Zusatzstoffe stehen im Verdacht, bei empfindlichen Hunden Allergien auszulösen. Amaranth (E123) zum Beispiel färbt das Fleisch schön rot, sodass es appetitlich aussieht und dem Hundehalter frischer vorkommt (Ihrem Wuff ist die rote Farbe hingegen vollkommen gleichgültig). Es steht im Verdacht, Unverträglichkeiten, Hautreaktionen und Asthma auszulösen.

Unnötig und umstritten sind außerdem Geschmacksverstärker, die mit den E-Nummern zwischen E 620 und E 637 gekennzeichnet sind. Dazu gehören beispielsweise Glutamate, die auch beim Menschen immer wieder in Verruf geraten, weil sie angeblich Unwohlsein, Verdauungsbeschwerden und Kopfschmerzen auslösen. Außerdem können Geschmacksverstärker, ebenso wie Süßstoffe, Aroma- und Lockstoffe sowie Appetitanreger das Hundefutter für Ihren Vierbeiner so schmackhaft machen, dass er zu viel davon frisst und die Gefahr für Übergewicht steigt. Sind die restlichen Inhaltsstoffe überdies qualitativ minderwertig, können dem Wuff obendrein wichtige Nährstoffe fehlen und es stellen sich nach und nach Mangelerscheinungen ein. Eine schädliche Wirkung konnte bei den zugelassenen Stoffen bislang zwar nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden, doch für eine gesunde Hundeernährung sind sie mindestens überflüssig. Je weniger E-Nummern sich auf der Liste für Inhaltsstoffe befinden, desto besser.

2. "Tierische Nebenerzeugnisse" sind meist unnötige Inhaltsstoffe

Auf Zutatenlisten findet sich manchmal die ziemlich vage Bezeichnung "Tierische Nebenerzeugnisse". Sofern nicht der Zusatz "in Lebensmittelqualität" dabeisteht, handelt es sich meist um irgendwelche Schlachtabfälle, die für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind. Tierische Nebenerzeugnisse sind zum Beispiel Hufe, Federn, Schnäbel, Haare, Blut, Knorpel, Knochen, Urin und Innereien. Das klingt unappetitlich, ist jedoch nicht zwangsläufig schädlich. Das Problem hierbei ist, dass niemand nachvollziehen kann, was genau sich hinter dem Begriff verbirgt. Handelt es sich jedoch um sinnvolle Ergänzungen im Hundefutter, wird meistens näher differenziert, um welche tierischen Nebenerzeugnisse es sich handelt. Steht der Begriff nur pauschal da, sind es meistens Inhaltsstoffe, die Ihr Hund nicht so gut verwerten kann und die daher unnötig sind.

3. Billige Füllstoffe bedeuten meist schlechtere Qualität

Es gibt aber auch pflanzliche Nebenerzeugnisse. Dies sind Pflanzenabfälle, also zum Beispiel Kerngehäuse, Schalen und Stängel, Stroh oder Pressrückstände aus der Pflanzenölherstellung. Diese Zutaten kann Ihr Vierbeiner nicht gebrauchen, sie dienen lediglich der Auffüllung des Futters, damit es nach mehr aussieht, als es ist. Auch Getreide wird gern als kostengünstiger Füllstoff verwendet. Ein paar Kohlenhydrate und ein wenig Getreide, Mais und Reis kann Ihr Wuff zwar gut gebrauchen, aber ein Zuviel davon bedeutet gleichzeitig ein Zuwenig an hochwertigem Fleisch. Je weiter vorne Inhaltsstoffe auf der Zutatenliste aufgeführt werden, desto höher ist ihr Anteil im Hundefutter. Manchmal werden die pflanzlichen Füllstoffe in ihre Einzelteile aufgedröselt, damit der Gesamtanteil geringer aussieht. Schauen Sie also genau hin. Weitere unnötige Füllstoffe sind Tierkörpermehl, Molkereierzeugnisse und Bäckereierzeugnisse.

4. Melasse und Zucker? Braucht Ihr Hund nicht

Hundefutter wird gelegentlich Zucker beigesetzt, um den Geschmack zu verbessern. Während Menschen in Maßen Zucker gut gebrauchen können, ist er für Hunde vollkommen überflüssig. Das Schwierige ist, dass Zucker nicht immer als solcher auf der Zutatenliste gekennzeichnet wird. Auch hinter den Begriffen "Melasse", "Glukose" und "Fruktose" kann sich der süße Stoff verbergen. Molkereierzeugnisse bezeichnen alle Abfälle, die bei der Käse- und Milchprodukteherstellung anfallen; darin kann auch Milchzucker (Laktose) enthalten sein. Bäckereierzeugnisse sind Reste, die beim Zubereiten von Broten, Kuchen, Keksen und Co. übrigbleiben – ebenfalls eine versteckte Zuckerfalle.

5. Öle und Fette: Was steckt dahinter?

"Öle und Fette" – das klingt doch gut, warum sollte ein Hund das nicht gebrauchen können? Das Schwierige hierbei ist, dass die Begriffe zu ungenau sind und nicht daraus ersichtlich wird, ob es sich um für den Hund wertvolle, nahrhafte Öle und Fette handelt oder nicht. Hinter dieser vagen Bezeichnung kann sich zum Beispiel auch altes Frittierfett verbergen. Igitt!

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