Hundeerziehung

7 No-Gos in der Hundeerziehung: Diese Patzer sind tabu

Wenn Ihr Hund nicht das tut, was Sie sagen oder auch einfach gar nicht hört, haben Sie in Sachen Hundeerziehung sicherlich den einen oder anderen Fehler begangen. Ob ein Hund gehorsam oder ungehorsam ist, hängt nämlich vor allem mit Ihrer Erziehung zusammen. Diese sieben No-Gos sollten Sie in der Hundeerziehung jedenfalls unbedingt vermeiden.
"Warum bist Du denn sauer? Gestern durfte ich doch noch auf den Sessel" – Konsequenz ist ein wichtiger Faktor in der Hundeerziehung – Shutterstock / Jeroen van den Broek
"Warum bist Du denn sauer? Gestern durfte ich doch noch auf den Sessel" – Konsequenz ist ein wichtiger Faktor in der Hundeerziehung – Shutterstock / Jeroen van den Broek

Sie sagen "Sitz" und Ihr Hund bellt. Sie rufen "bleib" und Ihr Hund sucht das Weite? Nun, dies liegt nicht daran, dass Ihr Hund Ihnen eins auswischen möchte oder gar, dass er dumm ist, sondern womöglich an einem der folgenden Fehler bei der Hundeerziehung.

1. Inkonsequenz

Wenn Sie Ihren Hund erziehen wollen, müssen Sie dies bestimmt und konsequent tun. Inkonsequenz bei der Hundeerziehung ist ein absolutes No-Go und verwirrt Ihren Vierbeiner mitunter stark. Wenn Sie bestimmte Regeln aufstellen, müssen diese eingehalten werden. Wenn Sie ihm zum Beispiel hin und wieder etwas vom Frühstückstisch abgeben, grundsätzlich aber die Regel haben, dass der Hund nichts vom Menschenessen bekommt, versteht Wuff nächstes Mal nicht, warum Sie sauer sind, wenn er bettelt und ihm nichts abgeben. Grundsätzlich sollten Sie nicht auf Betteln reagieren, da der Hund es sonst immer versuchen wird, wenn er etwas will!

2. Widersprüche

Auch eine Form von Inkonsequenz: Widersprüche in der Hundeerziehung. Hunde verbinden Ihren Befehl mit Ihrer Mimik und Gestik. Seien Sie bestimmt in Ihren Kommandos und passen Sie Ihre Körpersprache dem Kommando an. Wenn Sie leise und schüchtern "Aus!" säuseln, wird Ihr Hund die Dringlichkeit des Befehls womöglich nicht verstehen. Ein bestimmtes und deutliches "Aus!" nimmt er hingegen ernst.

3. Grobheit

Hunde lernen richtiges Verhalten am besten durch positive Erfahrungen. Gewalt und besonders brutale Gewalt sind in der Hundeerziehung tabu! Durch grobe Erziehung erreichen Sie kein erwünschtes Verhalten, sondern zerstören die Mensch-Hund-Freundschaft und fördern Verhaltensstörungen.

4. Vermenschlichung

Ein Hund sollte ein vollwertiges Familienmitglied sein. Ein Hund sollte aber auch Hund sein und nicht vermenschlicht werden. Es verwirrt Hunde, wenn Sie wie Menschen behandelt werden. Hat Ihre Fellnase beispielsweise in einer bestimmten Situation Angst, etwa vor dem Postboten, sollten Sie ihn nicht streicheln und beruhigen, sondern ihm gelassen und mit einer liebevollen und ruhigen Geste signalisieren, dass es keinen Grund für die Angst gibt. Andernfalls bestätigen Sie seine Furcht.

Ebenfalls wichtig: Tragen Sie Ihren Hund nicht ohne Grund herum. Sofern Ihr Vierbeiner nicht verletzt ist oder aus anderen Gründen nicht Treppensteigen oder laufen kann, sollten Sie ihn nicht hochheben. Hunde sind Tiere und möchten nicht wie Menschen behandelt werden. Nimmt man sie auf den Arm, fühlen sie sich meist unwohl, da sie keinen festen Boden mehr unter den Pfoten spüren. Dies gilt ebenso für riesige Deutsche Doggen wie für kleine Chihuahuas.

5. Falsches Timing

Egal ob positive Verstärkung oder negative Verstärkung – das Timing muss immer stimmen. Hunde leben im Hier und Jetzt. Wenn Sie Ihrem Hund mit einem Hundeleckerli oder Lob für ein bestimmtes Verhalten belohnen möchten, müssen Sie dies unmittelbar nach dem Verhalten tun, damit er die Belohnung mit dem Verhalten verknüpft. Eine zu späte Belohnung ist wirkungslos. Auch bezüglich Kommandos sollten Sie das richtige Timing haben. Wenn Sie mehrere Meter vor einem Hindernis "Stopp" rufen und nicht erst direkt davor, verwirren Sie Ihren Hund nur.

6. Mehrfach-Kommandos

Apropos Kommandos. Ihr Hund ist vermutlich nicht taub und versteht Sie bereits beim ersten Mal. Wenn Sie immer wieder "Platz" rufen und Ihr tierischer Partner nicht reagiert, liegt es nicht daran, dass Sie fünf oder zehn Mal zu wenig gerufen haben, sondern, dass Sie das Kommando richtig trainieren müssen. Eine Dauerbeschallung untergräbt Ihre Autorität und ist für alle Beteiligten nervig.

7. Ungeduld

Geduld ist eine Tugend und in der Hundeerziehung ungemein wichtig. Fehler beim Lernen gehören dazu, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden. Wichtig ist, dass Sie immer geduldig mit Ihrem Vierbeiner sind und ihn niemals überfordern. Sollte Ihr Hund einmal Probleme mit einer Übung haben, drängen Sie ihn nicht und werden Sie auch nicht böse, sondern erleichtern Sie die Übung oder versuchen es einfach zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal.

Diese Themen zur Hundeerziehung könnten Sie auch interessieren:

Rituale in der Hundeerziehung: Darum sind sie wichtig

Wichtig in der Hundeerziehung: Das Kommando „Nein“

Ab welchem Alter beginnt die Hundeerziehung?

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
29
3
1 Kommentare
  • person

    23-04-2021 11:04:04

    Bourbonkld: Punkt 4 kann ich in manchen Situationen nicht bestätigen meine kleine pudeldame z.b. bettelt sogar nach Hause getragen zu werden wenn sie müde ist und schläft in meinem Arm ein wenn sie laufen möchte gibt's sie dieses sehr klar zu erkennen. Ich kann mir nicht vorstellen dass sie sich unwohl fühlt wenn sie in der Lage ist einzuschlafen.
    Missbrauch melden

Weitere Artikel aus Hundeerziehung