Hundeerziehung

Beißhemmung bei Welpen trainieren: Tipps für Ihren Hund

Wenn Sie sich einen neuen jungen Hund zulegen, muss Ihr Welpe die Beißhemmung lernen. Damit ist die Fähigkeit zur Kontrolle der eigenen Beißkraft insbesondere beim Spielen gemeint. Von seiner Hundemama und seinen Geschwistern hat der kleine Vierbeiner für gewöhnlich schon gelernt, wie fest er beim Toben mit Artgenossen zubeißen darf. Menschen haben jedoch eine empfindlichere Haut, sodass auch ein leichtes Zwicken schon schmerzhaft sein kann.
Die Beißhemmung lernen Hunde am besten bereits als Welpe – Shutterstock / Mila Porytska
Die Beißhemmung lernen Hunde am besten bereits als Welpe – Shutterstock / Mila Porytska

Die Beißhemmung beim Welpen trainieren Sie am besten spielerisch, aber konsequent. Ziel des Trainings ist, dass Ihr Hund versteht, dass er seine Zähne im Spiel nicht zu fest einsetzen darf. Leben Kinder mit im Haushalt, bringen Sie Ihrem Welpen der Einfachheit halber bei, dass er Menschen gar nicht beißen darf, auch nicht ganz sanft.

So lernt Ihr Welpe Beißhemmung beim Spielen

Um mit Ihrem Hund die Beißhemmung zu trainieren, brauchen Sie etwas Ruhe, Zeit und Geduld sowie ein Hundespielzeug, das Ihr Welpe gefahrlos mit den Zähnen packen darf. Wenn Sie Hunde untereinander mit ihren Geschwistern oder ihren Elterntieren spielen sehen, können Sie sich dabei gut abschauen, wie Sie Ihrem Welpen Beißhemmung beibringen können. Sobald ein Welpe beim Rangeln zu fest zubeißt, jault sein Spielpartner kurz auf und unterbricht das Toben. Die Hundemutter wendet bei besonders frechem Nachwuchs eventuell noch den Schnauzengriff an, was gelegentlich auch für Menschen als Erziehungsmittel empfohlen wird. Allerdings können Sie dabei als Mensch viel falsch machen, daher empfiehlt sich vor allem die Spielunterbrechung als Trainingsmethode.

Sobald Ihr Welpe beim Spielen in Ihre Hand, Arm oder Wade kneift, sagen Sie "Aua" und hören auf zu spielen. Hat sich der kleine Vierbeiner wieder beruhigt, nehmen Sie das Spiel wieder auf. Solange Ihr Hund nur ins Spielzeug beißt, geht die Toberei weiter, das Spiel wird nur unterbrochen, wenn er mit seinen Zähnen Sie trifft. Nach und nach begreift er, dass er Sie nicht zwicken darf, wenn er mit Ihnen spielt, da das sofort zum Ende des Vergnügens führt.

Überdrehter Welpe? Beißhemmung durch Auszeiten trainieren

Manchmal genügt dies jedoch nicht, um mit dem jungen Hund die Beißhemmung zu trainieren. Ist Ihr Welpe beim Spielen zu überdreht und übermütig, ist er nicht aufnahmefähig genug, um das Prinzip zu verstehen, dass das Spiel nur weitergeht, wenn er nicht beißt. In diesem Fall gehen Sie kurz weg oder tragen den Welpen kurz in einen anderen Raum, wenn er seine Zähne beim Spielen einsetzt. Dabei genügen ein paar Minuten – es soll keine Strafe sein, sondern eine Hilfe für den jungen Hund, um seine Aufregung zu drosseln. Das gelingt durch eine kleine Auszeit besser, als wenn das Spiel gleich weitergeht. Nach der kleinen Pause können Sie erneut die Beißhemmung trainieren, und die Spielunterbrechungen sowie kurzen Auszeiten so lange wiederholen, bis Ihr Welpe seine Lektion gelernt hat.

Kinder und Hunde: Beißhemmung lernen besonders wichtig

Die Beißhemmung zu trainieren, sollten Erwachsene übernehmen oder bereits ältere Kinder, die verantwortungsbewusst und ruhig mit dem Hund spielen können. Kleine Kinder können selbst ihre Kraft noch nicht einschätzen und müssen selbst erst lernen, wie sie mit Hunden umzugehen haben, und besitzen noch nicht die innere Ruhe und Sicherheit, um sich dem Hund gegenüber verständlich auszudrücken.

Konnte Ihr Welpe die Beißhemmung nicht richtig lernen, kann es beim Spielen mit Kindern leicht zu Unfällen kommen. Bringen Sie Ihrem Hund daher von Anfang an mit den oben genannten Methoden bei, dass er seine Zähne nur beim Spielen mit Gegenständen einsetzen darf. Nichtsdestotrotz sollten Kinder und Hunde niemals unbeaufsichtigt miteinander bleiben, ganz gleich, wie gut erzogen der Vierbeiner ist. Haben Sie einen erwachsenen Hund ohne Beißhemmung, holen Sie sich am besten Hilfe von einem erfahrenen Hundetrainer.

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