Hundeerziehung

Degility: Hundesport mit Spaß und ohne Leistungsdruck

Der Hundesport Degility ist zwar von anderen Sportarten wie Agility oder Mobility inspiriert, kommt jedoch ohne Leistungsdruck aus. Die Übungen fördern die Konzentration, Körperbeherrschung und den Muskelaufbau des Hundes sowie die Bindung zwischen Mensch und Tier.
Dieser süße Corgi hat es beim Hundesport Degility überhaupt nicht eilig, aber viel Vergnügen – Shutterstock / Mark Herreid
Dieser süße Corgi hat es beim Hundesport Degility überhaupt nicht eilig, aber viel Vergnügen – Shutterstock / Mark Herreid

Sie haben Lust, Ihren Hund zu beschäftigen und mit ihm zusammen Spaß zu haben, aber Ihr Vierbeiner ist nicht gerade eine Sportskanone oder ist körperlich gehandicapt? Dann sollten Sie mal Degility ausprobieren – bei diesem Hundesport kommt es nicht auf Leistung oder aufs Gewinnen an. Was es mit Degility auf sich hat, erfahren Sie hier.

Degility: Was ist das?

Degility ist ein Hundesport, der sich von den Übungen und Hindernissen her zwar an Agility und Mobility orientiert, dabei jedoch keinen Wert auf Leistungsdruck und Perfektion legt. Bei Agility wird ein bestimmter Parcours aufgebaut, den Ihr Vierbeiner möglichst schnell und ohne Fehler durchlaufen muss. Bei Mobility muss Ihr Hund ähnliche Hürden überwinden wie bei Agility, wobei er jedoch so viel Zeit hat wie er braucht – Hauptsache, die Aufgabe wird möglichst genau und richtig ausgeführt.

Beim Degility allerdings ist es nicht nur zweitrangig, wie lange Ihr Vierbeiner für die Überwindung der Hindernisse braucht, sondern auch, ob er sie fehlerfrei bezwungen hat. Wichtig ist, dass Sie und Ihr Hund Spaß an der Freude haben und die Kommunikation untereinander stärken.

Das sieht dann zum Beispiel so aus, wie im folgenden Video:

Warum der Hundesport für alle geeignet ist

Die verschiedenen Stationen des Degility-Parcours sind so gestaltet, dass sie der individuellen körperlichen Leistungsfähigkeit des Vierbeiners entsprechen. Das heißt, wenn Ihr Hund zum Beispiel rassebedingt nicht so schnell laufen kann wie die englische Bulldogge oder auf seine Gelenke aufpassen muss wie ein Bernhardiner, ist Degility eine tolle "entschleunigte" Alternative zu Agility. Für alte Hunde ist der Hundesport ebenfalls ideal, da die vierbeinigen Senioren auf diese Weise im Training bleiben, ohne sich zu überanstrengen. Dies gilt auch für Hunde, die ein körperliches Handicap aufweisen.

Auf die körperlichen Schwächen des Vierbeiners wird also Rücksicht genommen, während die geistigen Stärken gefördert werden. Dabei ist es wichtig, dass Sie stets auf Ihren Kaltschnäuzer achten und darauf, ob er Schwierigkeiten bei einer Übung hat. Zudem muss im Gegenzug Ihre Fellnase während des Parcours auf Sie hören, sodass ein Wechselspiel entsteht. Die Kommunikation zwischen Ihnen und Ihrem Hund und damit auch Ihre Bindung und Freundschaft wird gestärkt – und das macht richtig Spaß.

Wie setzt sich ein Degility-Parcours zusammen?

Es gibt für den Degility-Parcours keine festen Vorgaben, erlaubt ist, was gefällt, den körperlichen Voraussetzungen des Hundes gerecht wird und sein Köpfchen fordert. Außerdem gibt es noch Elemente, die den Gleichgewichtssinn oder die Geschicklichkeit des Vierbeiners schulen, ohne ihn zu überanstrengen.

Neben Tunnel, Laufstegen und Hängebrücken können Hunde beim Degility auf Wackelbrettern balancieren, über verschiedene Untergründe laufen oder müssen ihren Weg durch ein Labyrinth finden. Auch Slalomlaufen im gemütlichen Tempo, leichte Reifensprünge oder das ruhige Sitzenbleiben auf einem Podest und Rückruftraining gehören zu den möglichen Aufgaben.

Vorteile von Degility für Hund und Halter

Da der Hundesport Degility ohne Leistungsdruck auskommt und sich individuell auf jeden Hund zuschneiden lässt, kann jeder Vierbeiner damit seine Kondition verbessern. Die Motorik, Beweglichkeit und Konzentration werden optimiert und dabei das Vertrauen und die Bindung zwischen Hund und Halter gestärkt.

Ihr Vierbeiner kann beim Degility einerseits entspannen, weil er nicht unter Stress steht, andererseits sich aber auch sinnvoll beschäftigen und Spaß haben, sodass auch keine Langeweile aufkommt. Darüber hinaus gewinnt Ihr Liebling an Selbstvertrauen und Sicherheit, sodass der Hundesport auch den Tieren hilft, die mit Verhaltensproblemen und psychischen Schwierigkeiten zu kämpfen haben – zum Beispiel Hyperaktivität, Angststörungen, Aggressivität oder Depressionen.

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