Hundeerziehung

Hund wirkt faul: Was tun gegen Lustlosigkeit?

Haben Sie auch schon manchmal gedacht, Ihr Hund sei faul? Während andere Vierbeiner beim Agility Höchstleistungen vollbringen oder tolle Tricks beherrschen, liegt Ihre Fellnase lieber gemütlich auf dem Sofa und döst vor sich hin? Normalerweise ist das kein Grund zur Besorgnis, aber es lohnt sich, genauer hinzuschauen und nach der Ursache für die Lustlosigkeit zu suchen.
Dieser gemütliche Cavalier King Charles Spaniel findet: "Ein Hund darf auch mal faul sein" – Shutterstock / Fotyma
Dieser gemütliche Cavalier King Charles Spaniel findet: "Ein Hund darf auch mal faul sein" – Shutterstock / Fotyma

Hunde brauchen zwischen 18 und 21 Stunden Ruhezeit am Tag – sie schlafen dabei nicht unbedingt immer tief und fest, aber sie dösen oder entspannen, um ihre Energiereserven wieder aufzufüllen. Faul ist Ihr Hund also nicht, wenn er sich die meiste Zeit des Tages über ein bequemes Plätzchen sucht und es sich dort gemütlich macht. Hunde-Senioren und Welpen benötigen tendenziell mehr Ruhezeit als erwachsene Tiere.

Ist der Hund faul oder krank?

Dennoch sollten Sie die Ruhegewohnheiten Ihres Vierbeiners im Auge behalten. Ändert sich etwas in seinem Verhalten und er scheint mehr zu schlafen und weniger Antrieb zu haben als sonst, empfiehlt sich zur Sicherheit ein Tierarztbesuch. Es kann sein, dass eine Krankheit hinter seiner scheinbaren Lustlosigkeit steckt. Bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie eine Schilddrüsenunterfunktion, Allergien oder eine Erkältung sorgen etwa für Abgeschlagenheit. Auch, wenn Ihr Hund unter Übergewicht leidet, wirkt er oft schlapp und faul, weil ihm jede Bewegung schwer fällt.

Ist mit Ihrem Hund körperlich alles in Ordnung und er scheint trotzdem keine Energie zu haben, lassen Sie seine Lebensumstände Revue passieren. Gut möglich, dass Sie Ihren Vierbeiner unwissentlich über- oder unterfordern, sodass er den Spaß an etwaigen Unternehmungen verloren hat.

Biorhythmus des Hundes berücksichtigen

Wie Menschen haben auch Hunde einen bestimmten Biorhythmus. Zu manchen Tageszeiten sind sie fit wie ein Turnschuh, zu anderen Tageszeiten eher faul. Vielleicht kennen Sie das von sich selbst, dass Sie am Vormittag Bäume ausreißen könnten und am Nachmittag am liebsten ein gemütliches Nickerchen auf der Couch machen würden; oder Sie kommen morgens nicht aus dem Bett und abends sind Sie plötzlich hellwach und aktiv. Das gibt es bei unseren Haustieren ebenfalls und auch sie haben unterschiedliche Vorlieben.

Beobachten Sie Ihren Hund, wann er besonders wach und aufmerksam erscheint und wann er lieber in seinem Körbchen die Seele baumeln lässt. Die aktiven Wachphasen sind ideal fürs Training, längere Spaziergänge, Spielen und Tricks beibringen. In den Ruhephasen hat Ihr Vierbeiner dazu keine große Lust und lässt sich allenfalls zu einer kurzen, gemütlichen Runde um den Block überreden, bevor er sich wieder dem süßen Nichtstun widmet.

Lustlosigkeit? Neue Spiele ausprobieren

Genügt auch das nicht, um Ihren faulen Hund zu motivieren, liegt es womöglich am falschen Training und an ungeeigneten Spielen. Schließlich sind die Geschmäcker auch bei Hunden verschieden und nicht jeder Vierbeiner liebt es zu apportieren, zu rennen oder sich beim Hundesport zu verausgaben. Das hängt einerseits von der Rasse, andererseits vom Alter Ihres Haustiers ab; hinzu kommen noch individuelle Präferenzen. Informieren Sie sich am besten vor der Anschaffung über passenden Hundesport für die Hunderasse Ihrer Wahl, damit Sie möglichst von Anfang an eine geeignete Beschäftigung für ihn finden.

Huskys, Australian Shepherds und Border Collies zum Beispiel sind sehr aktive Hunde, die gern rennen und eine Aufgabe brauchen – sonst wird ihnen langweilig. Zughundesport macht Huskys großen Spaß; Australian Shepherds und Border Collies verausgaben sich gern beim Agility oder Dog Dancing. Eine Englische Bulldogge hingegen wäre bei diesen Hundesportarten vollkommen fehl am Platz. Bulldoggen sind körperlich nicht so belastbar und freuen sich über gemütliche Spaziergänge, Intelligenz- und Suchspiele, bei denen sie ihr Köpfchen anstrengen müssen, ohne außer Atem zu geraten. Testen Sie einfach ein bisschen aus, was Ihrem tierischen Begleiter Spaß macht, und sorgen Sie ein wenig für Abwechslung, damit es nicht zu eintönig wird.

Mit der richtigen Belohnung "Faulpelz" aus der Reserve locken

Hunde sind auch nur Tiere und tun nur Dinge, die sie als lohnenswert erachten. Erscheint Ihr Hund faul, ist es also denkbar, dass ihm die in Aussicht gestellte Belohnung nicht ausreicht, um sich dafür anzustrengen. In diesem Fall probieren Sie am besten aus, was Ihren Vierbeiner zur Mitarbeit bewegen kann. Tipps dazu finden Sie in unserem Ratgeber "Belohnung für Hunde: Das müssen Sie beachten".

Hund wirkt faul? Ernährung überprüfen

Wenn Ihr Hund gesund und im Prinzip artgerecht ausgelastet und beschäftigt ist, gibt es noch einen weiteren Grund, warum er faul wirken kann: schlechte Ernährung. Nicht nur Übergewicht, auch ein Nährstoffmangel kann dazu führen, dass Ihr Haustier sich schlapp und antriebslos fühlt. Um die ernährungsbedingte Lustlosigkeit zu beheben, stellen Sie Ihren Vierbeiner auf hochwertiges Hundefutter oder aufs Barfen um. Dann hat er schon bald wieder mehr Energie.

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