Hundeerziehung

Übungen zum Orientierungstraining beim Gassigehen

Beim Orientierungstraining in der Hundeschule lernen Ihr Hund und Sie, besser aufeinander zu achten. Ein paar Übungen können Sie jedoch auch unterwegs beim Gassigehen mit Ihrem Liebling immer wieder einstreuen.
Orientierungstraining beim Spaziergang macht Spaß und stärkt die Hund-Mensch-Freundschaft – Shutterstock / Oksana Shufrych
Orientierungstraining beim Spaziergang macht Spaß und stärkt die Hund-Mensch-Freundschaft – Shutterstock / Oksana Shufrych

Wenn Ihr Hund beim Gassigehen lieber seiner eigenen Nase folgt als Ihnen Aufmerksamkeit zu schenken, helfen Ihnen die folgenden Übungen zum Orientierungstraining. Ihr Vierbeiner lernt dabei, sich nach Ihnen zu richten, was spätestens in Situationen, die gefährlich oder unübersichtlich sind, unverzichtbar ist.

Orientierungstraining: Blickkontakt belohnen

Eine der wichtigsten Übungen beim Orientierungstraining ist der Blickkontakt. Ihr Hund soll beim Gassigehen nicht einfach drauflos laufen, sondern sich bei Ihnen zwischendurch immer wieder durch einen kurzen Blick rückversichern, dass Sie einverstanden mit dem sind, was er tut. Hierfür belohnen Sie Ihren Vierbeiner jedes Mal, wenn er sich zu Ihnen umdreht und in Ihre Richtung schaut.

Das können Sie entweder mit einem Leckerli oder – noch besser – mit einem Markerwort oder Clicker tun. Wenn er Sie anblickt, clicken Sie beziehungsweise nennen das Markerwort oder werfen ihm ein Leckerli zu. Auf diese Weise fördern Sie im Sinne der positiven Verstärkung, dass Ihr Hund Ihren Blick sucht und Ihr Einverständnis abwartet.

Übungen beim Gassigehen mit Verstecken

Ihr Hund achtet nur auf Sie, wenn Sie ihn rufen, ansonsten macht er, was er will? Dann spielen Sie mit ihm beim Gassigehen doch einmal Verstecken. Zur Sicherheit ist es bei diesen Übungen zum Orientierungstraining besser, wenn Sie noch eine zweite Person dabei haben. So brauchen Sie sich keine Sorgen darüber zu machen, dass Ihr Vierbeiner davonläuft, sobald Sie sich verstecken. Am Anfang halten Sie es idealerweise so einfach wie möglich. Stellen Sie sich zum Beispiel hinter einen Baumstamm ganz in der Nähe, während Ihr Hund zuschaut, und so, dass er Sie sehen kann.

Ihre Begleitperson fordert Ihren Wuff nun auf, Sie zu suchen. Sobald Ihr Vierbeiner zu Ihnen kommt, loben Sie ihn freudig und belohnen ihn. Nach und nach können Sie den Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem Sie sich besser und weiter weg verstecken. Funktioniert das gut, probieren Sie das Spiel aus, ohne dass Ihr Hund sieht, wo Sie hinlaufen. Nutzen Sie zum Beispiel beim Gassigehen einen Moment, in dem Ihr Vierbeiner mit den Gedanken woanders scheint und verstecken sich. Warten Sie ruhig ab, ohne zu rufen oder ein Zeichen zu geben, bis er Sie findet, und belohnen ihn. Ist Ihnen das alleine zu riskant, bitten Sie auch hier eine Begleitperson dazu, die Ihre Fellnase im Auge behält.

Überraschende Richtungswechsel beim Spaziergang üben

Für die Übungen mit Richtungswechsel suchen Sie sich möglichst ein Gebiet zum Gassigehen aus, wo nicht so viele Spaziergänger umherlaufen und keine Gefahrenstellen wie vielbefahrene Straßen oder ähnliches in der Nähe sind. Gut ist außerdem, wenn der Weg nicht geradeaus geht, sondern verschiedene Abzweigungen hat. Ihr Hund läuft hierbei ein Stück voraus und Sie biegen ohne Vorwarnung ab oder gehen in die Gegenrichtung – behalten Sie Ihren Vierbeiner dabei aber stets im Auge oder bitten Sie eine Begleitperson, während der Übungen auf ihn aufzupassen, ihn vielleicht an einer langen Schleppleine zu halten.

Geht er fröhlich weiter von Ihnen weg, ohne Ihre Abwesenheit zu bemerken, bleiben Sie stehen und warten Sie ab. Dreht er sich um und sucht Ihren Blickkontakt, können Sie vorsichtig weitergehen, ganz langsam, sodass Ihr Hund Sie wieder einholen kann. Loben Sie ihn und freuen sich, wenn er bei Ihnen ist, und spazieren dann normal weiter. Nur, wenn er den Richtungswechsel überhaupt nicht mitbekommt, sollten Sie ihn rufen. Hat Ihr Hund noch nicht gelernt, ohne Leine zu laufen, können Sie die Richtungswechsel auch mit Leine üben. Diese sollte nicht zu kurz sein, mindestens zwei Meter lang. Sobald Ihr Vierbeiner anfängt, Sie zu ignorieren, nennen Sie kurz seinen Namen, und drehen sich in eine andere Richtung. Dann gehen Sie ein Stück – aber nicht so weit, dass die Leine anfängt zu spannen – und warten ab. Schaut Ihr Hund zu Ihnen herüber oder kommt sogar zu Ihnen, bekommt er eine Belohnung.

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