Hundeerziehung

Wie Ihr Hund Kommandos besser versteht: 5 Tipps

Wenn Ihr Hund nicht auf Ihre Kommandos hört, ist das kein Trotz oder böse Absicht. Meistens liegt das Problem darin, dass die Vierbeiner nicht verstehen, was wir von ihnen wollen, wenn sie nicht sofort gehorchen. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, besser mit Ihrem Hund zu kommunizieren.
Damit Hunde Ihre Kommandos richtig verstehen, müssen Sie sie vorher geduldig üben – Shutterstock / Africa Studio
Damit Hunde Ihre Kommandos richtig verstehen, müssen Sie sie vorher geduldig üben – Shutterstock / Africa Studio

Hunde sind sehr schlaue Tiere, aber die Menschensprache ist und bleibt für sie eine Fremdsprache. Sie können bestimmte Kommandos verstehen, brauchen dafür aber ein wenig Zeit und ausreichend Wiederholungen im Training, um sie zu lernen.

1. Hunde verstehen nur eindeutige Kommandos

Menschen sind es gewohnt, mit Worten zu kommunizieren und diese zu verstehen. Von Kindesbeinen an lernen sie, auf die mündliche Sprache und ihre Bedeutung zu achten, um zu begreifen, was andere von ihnen erwarten. Körpersprache, Tonfall und Umstände spielen nur unbewusst eine Rolle. Bei Hunden ist es umgekehrt. Sie verstehen die menschlichen Worte inhaltlich nicht, sondern achten vor allem auf Körpersprache, Tonfall und Klang sowie auf die generellen Umstände, um zu schlussfolgern, was die Zweibeiner von ihnen wollen. Wenn Sie Ihre Kommandos zwischendurch ändern oder ergänzen, versteht Ihr Hund Sie nicht mehr.

Achten Sie also darauf, dass "Sitz" immer "Sitz" bleibt, "Nein" immer "Nein" und "Fuß" immer "Fuß". Wenn Sie das Kommando variieren und etwa "Setz dich hin!", "Lass das!" oder "Hierher!" sagen, kann Ihr Vierbeiner nicht wissen, dass es sich dabei um Synonyme für seine gewohnten Kommandos handelt. Auch, wenn Sie sagen "Ich habe Sitz gesagt, Bello, hast du nicht gehört?", begreift Ihr Hund nicht, was das soll. Einigen Sie sich auch mit Ihrer Familie oder Mitbewohnern auf ein bestimmtes, klares Kommando für eine bestimmte, klare Handlung. Wenn Sie dabei konsequent bleiben, kann Ihr Hund Sie besser verstehen. Ergänzen Sie die mündlichen Kommandos außerdem mit körpersprachlichen Signalen und achten Sie darauf, dass der Tonfall Ihrer Worte sich stets gleich anhört. Schließlich kommt es für Ihr Haustier auf den Laut und den Klang an, nicht auf die inhaltliche Bedeutung.

2. Ablenkung im Training vermeiden

Hunde haben sehr feine Sinne und bekommen Dinge mit, die uns Menschen leicht entgehen. Wenn Ihr Hund Kommandos ignoriert, obwohl Sie klar und konsequent sind, liegt es eventuell daran, dass ihn etwas ablenkt. Das kann immer passieren, vor allem, wenn Ihr Vierbeiner sich in einer reizintensiven oder unruhigen Situation befindet, die viel Ablenkung bietet, etwa auf der Hundewiese, an einer verkehrsreichen Straße oder wenn Besuch da ist. Gerade am Anfang ist es aber wichtig, dass Ihr Haustier sich konzentrieren kann, um die Kommandos zu lernen.

Suchen Sie daher für das Training einen entspannten Moment und einen ruhigen Ort aus, vor allem am Anfang, wenn Sie ein neues Kommando üben möchten. Sie können die Reize später noch erhöhen, wenn Ihr Vierbeiner in der ruhigen Atmosphäre auf Sie hört. Funktioniert das noch nicht, gehen Sie wieder einen Schritt zurück, bis Ihr Hund weiß, was Sie von ihm wollen, wenn Sie ein bestimmtes Signal geben.

3. Nur üben, wenn Ihr Hund sich wohlfühlt

Ablenkung kann nicht nur von außen kommen, sondern auch von innen, wenn Ihr Vierbeiner zum Beispiel sehr aufgeregt oder gestresst ist. Hunger oder Müdigkeit kann ebenfalls die Konzentrationsfähigkeit Ihres Hundes beeinträchtigen. Da sind die Tiere gar nicht so verschieden von uns Menschen – auch wir können uns nicht gut konzentrieren und sind weniger aufnahmebereit, wenn wir hungrig, müde, hektisch oder nervös sind, unter Druck stehen, überfordert oder unterfordert sind. Folglich ist die Lernfähigkeit in einer solchen Stimmung nicht die beste. Neuen Unterrichtsstoff – etwa unbekannte Kommandos – können Hunde dann nicht so gut verstehen sowie behalten.

Achten Sie also darauf, dass Ihr tierischer Freund entspannt und zufrieden ist, wenn Sie mit ihm trainieren. Er sollte satt, aber nicht schläfrig sein, lernfreudig, aber nicht überdreht. Nach einem Spaziergang und einige Zeit, aber nicht zu lange nach der letzten Mahlzeit, ist zum Beispiel eine Möglichkeit. Geben Sie Ihrem vierbeinigen Schatz ein wenig Zeit, um daheim anzukommen und die spannenden Eindrücke vom Gassigehen zu verarbeiten, dann können Sie mit dem Training beginnen.

4. Richtiges Timing beachten

Damit Ihr Hund verstehen kann, was Sie von ihm wollen, muss das Timing stimmen. Das bedeutet, dass Sie direkt auf das erwünschte Verhalten die Belohnung folgen lassen. Unerwünschtes Verhalten können Sie unmittelbar mit dem Vermeiden einer Belohnung bestrafen. Zum Beispiel, wenn Ihr Hund beim Gassigehen an der Leine zieht, bleiben Sie sofort stehen. Entspannt er sich, gehen Sie weiter. So begreift Ihr Vierbeiner, dass er nur weitergehen und die spannenden Nachrichten seiner Artgenossen am Wegesrand erschnuppern kann, wenn er dabei ruhig bleibt, und dass ihm dieses Vergnügen vergönnt bleibt, sobald er drängelt.

Auf ähnliche Weise können Sie Ihrem Hund Kommandos beibringen, damit er ein bestimmtes Verhalten einstellt, etwa ständiges Bellen. Wenn er grundlos bellt, sagen Sie beispielsweise "Aus!" und warten Sie, bis er ruhig ist. Dann bekommt er eine Belohnung: ein tolles Leckerli, ein Lob, sein Lieblingsspielzeug oder eine Streicheleinheit.

5. Geduld haben und dem Hund Zeit lassen

Das alles braucht seine Zeit und viele Wiederholungen, bis Ihr Hund die Verknüpfung zwischen Signal – ein Kommando, Zeichen und/oder ein Laut – und dem gewünschten Verhalten hergestellt und verinnerlicht hat. Gehen Sie also mit viel Geduld zu Werke und überprüfen Sie mögliche Störfaktoren, wenn eine Unterrichtseinheit mal erfolglos verläuft. Vielleicht war Ihr Vierbeiner abgelenkt, hat sich nicht ganz wohl gefühlt oder Sie haben sich unklar ausgedrückt.

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