Hundehaltung

Hund ohne Leine frei laufen lassen: Pro und Contra

Wenn ein Hund ohne Leine herumtollen und nach Herzenslust frei laufen darf, bedeutet das für Tier und Halter großes Glück. Allerdings ist der Freilauf für Hunde nicht überall erlaubt und nicht immer ratsam.
Auf dem Hundespielplatz braucht der Hund keine Leine – Shutterstock / Andrey Arkusha
Auf dem Hundespielplatz braucht der Hund keine Leine – Shutterstock / Andrey Arkusha

Je nach Bundesland herrscht in manchen Gebieten und Bereichen Leinenpflicht, sodass Ihr Hund dort nicht ohne Leine frei laufen darf. Auf Waldwegen ist es meist erlaubt, wenn Sie sich an bestimmte Regeln halten. Was für den Hundefreilauf spricht und was dagegen, erfahren Sie hier.

Pro: Hunde müssen frei laufen können

Ohne Leine kann ein Hund seinem natürlichen Bewegungsdrang viel besser nachgehen und sich schön austoben. Für die glückliche Hundeseele und ein gesundes Körpergewicht ist ausreichend Bewegung unverzichtbar. Aus diesem Grund würden manche Hundehalter ihren Vierbeiner am liebsten immer und überall frei laufen lassen. Aber ginge es den Hunden mit permanentem Freilauf wirklich besser?

Contra: Hund ohne Leine – zu gefährlich?

Auf der anderen Seite sind Hunde in erster Linie Tiere, die sich von ihren Instinkten leiten lassen, und daher für Menschen nur bis zu einem gewissen Grad berechenbar sind. Es kann daher passieren, dass ein Hund ohne Leine beim Spaziergang ausbüxt, auf die Straße rennt oder andere Menschen anspringt. Vielleicht sieht er auch einen Artgenossen und möchte mit diesem spielen, oder ein plötzlicher Schreck bringt ihn aus der Fassung.

Das kann leider immer passieren, wenn Sie Ihren Hund frei laufen lassen, daher sollten Sie ihn beim Spaziergang auch ohne gesetzliche Verpflichtung anleinen, wenn Sie in Straßennähe sind oder sehen, dass sich Menschen oder Hunde nähern. In einsameren Gegenden, zum Beispiel auf Waldwegen, kann es passieren, dass Ihr Vierbeiner ein Beutetier bemerkt, das seinen Jagdtrieb weckt. Dabei kann es zu Jagdunfällen kommen, größere Tiere wie Wildschweine können Ihren Hund verletzen oder Ihr Hund verletzt kleinere Wildtiere wie Kaninchen. Ist er erst einmal außer Sichtweite und mit der Jagd beschäftigt, wird es zudem schwieriger, ihn zurückzurufen. Dies alles kann gegen Spaziergänge ohne Leine sprechen.

Kompromisse: Hundespielplatz, Schleppleine und Freilauftraining

Grundsätzlich gilt: Je besser Ihr Hund erzogen ist, je besser er auf Sie hört und je besser Ihre gemeinsame Mensch-Hund-Freundschaft ist, desto häufiger können Sie Ihren Vierbeiner frei laufen lassen. Wichtig ist, dass Sie ihn stets zu sich rufen können, wenn die Situation es erfordert. Solange das möglich ist, können Sie ihn – sofern gesetzlich erlaubt – ohne Leine führen. Die richtige Hundeerziehung können Sie in der Hundeschule beim sogenannten Freilauftraining üben.

Hat ihr Hund eine stabile Persönlichkeit und ist gut erzogen und sozialisiert, können Sie ihn zum Hundespielplatz bringen und dort frei laufen lassen. Behalten Sie ihn und seine Körpersprache jedoch im Auge, sodass Sie eingreifen können, falls er sich mit den anderen Hunden nicht verträgt oder unwohl fühlt. Die Schleppleine stellt außerdem einen Kompromiss zwischen Leinenpflicht und Freilauf dar. Ihr Hund hat dabei mehr Bewegungsfreiheit als an einer herkömmlichen Leine, kann jedoch im Notfall nicht einfach davonlaufen oder auf andere Hunde und Menschen zurennen.

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