Hunderassen

Mops

Der Mops fällt durch sein knautschiges Aussehen sofort auf: Das faltige Gesicht und der kleine, kompakte Körper zeichnen diese Rasse aus – außerdem hört man sie meist schon von Weitem.
Steckbrief

Verwendung

Begleithund

Alternativer Name

Pug, Carlin, Carlino, Doguillo

FCI-Nr.

253

FCI-Gruppe

9: Gesellschafts- und Begleithunde

FCI-Sektion

11: Kleine doggenartige Hunde

Durchschnittliche Lebenserwartung

9-15 Jahre

Farbe

mehrfarbig, falbfarbend, schwarz, grau, orange

Fellbeschaffenheit

glatt

Temperament / Aktivität

Widerristhöhe (Rüde)

25 - 30 cm

Widerristhöhe (Hündin)

25 - 30 cm

Gewicht (Rüde)

6 - 8 kg

Gewicht (Hündin)

6 - 8 kg

Erscheinungsbild

Der Mops gehört zu den kleinen Hunderassen und begeistert durch sein charmantes Erscheinungsbild. Ein Mops wird in der Regel etwa 30 Zentimeter groß und wiegt idealerweise zwischen sechs und acht Kilogramm. Sein Körper ist muskulös und kompakt und wirkt leicht untersetzt. Die Rute rollt sich auf dem Rücken zusammen. Er hat einen rundlichen und faltigen Kopf mit kleinen Ohren, die nach vorn fallen und so ein Knopf- oder Rosenohr bilden. Bis 2010 forderte der Rassestandard ein flaches Seitenprofil des Kopfes, was nur möglich ist, wenn der Mops keine deutlich erkennbare Schnauze hat. Außerdem sollten die Augen weit hervor stehen und die Nasenfalte so dick sein, dass sie den Nasenschwamm komplett verdeckt. Mittlerweile wurden diese Zuchtregeln zugunsten des Tierwohls geändert.

Fell und Färbung

Das Fell ist kurz, glatt, glänzend und haart sehr stark. Einfarbige Möpse gibt es in folgenden Farben: Schwarz, Silbergrau und Beige, in den Nuancen von Weißgelb bis Apricot. Rassetypisch sind die zweifarbigen Tiere: Die Grundfarbe ist hell und im Kontrast dazu stehen möglichst schwarze Abzeichen am Kopf, Muttermale auf den Backen, Stirnflecke und Maske. Ein Aalstrich auf dem Rücken und der Maske ist möglich.

Charakter

Oftmals schätzt der Mops Gefahren falsch ein, weshalb er gleichermaßen als mutig und dumm beschrieben wird. Das wird der Rasse aber nicht gerecht, denn auch wenn sie sich gelegentlich verschätzen, sind Möpse intelligent und lernwillig. Überhaupt ist ihr Wesen sehr angenehm: freundlich, friedlich und sensibel. Gelegentlich neigen sie zur Sturheit, aber nicht zur Aggression. Die ursprünglich als Schoßhunde gezüchteten Möpse wollen überall dabei sein und bleiben nur ungern allein. Möpse sind auch gegenüber fremden Menschen und anderen Tieren extrem aufgeschlossen.

Für wen ist ein Mops geeignet?

Der Mops ist ein Allrounder: Er fühlt sich in einer Singlewohnung ebenso wohl wie auf einem großen Grundstück mit Familie. Wichtig ist, dass er seine Bezugspersonen um sich hat. Das können auch problemlos Kinder oder ältere Menschen sein. Da Möpse meist nicht die beste Konstitution haben, eignen sie sich eher nicht zum Hundesport. Als Gesellschafts-, Begleit- und Therapiehunde machen sie allerdings eine gute Figur. Auch im Büro ist die Rasse unauffällig, da der Mops nicht zum Kläffen neigt, sondern allenfalls zum Schnarchen. Die Tiere frieren schnell und kommen auch mit Hitze nicht gut klar, sodass die klimatischen Bedingungen vor der Anschaffung bedacht werden sollten.

Rassetypische Erkrankungen

Möpse neigen zum Übergewicht, was bei der Fütterung berücksichtigt werden muss. Die verkürzte Nase führt häufig zu Atemproblemen wie Kurzatmigkeit, was wiederum zu einer schlechten Konstitution führen kann: Gut die Hälfte der Tiere schafft es nicht, einen Spaziergang von einem Kilometer Länge in etwas schnellerem Gehtempo durchzuhalten. Da die Augen so weit hervorstehen, reiben sich die Gesichts- und Nasenhaare häufig daran, was zu Hornhautverletzungen führt. In den Hautfalten können sich leicht Parasiten und Entzündungen ausbreiten; sie müssen deshalb entsprechen gepflegt werden. Pug-Dog-Enzyphalitis, eine mopstypische Entzündung des Nervensystems, kommt bei etwa einem Prozent der Welpen vor. Ebenfalls nicht ungewöhnlich sind Hüftdysplasie und Fehlbildungen des Kniegelenks.

Qualzucht

Die Rasse steht aufgrund der züchterischen Übertreibungen viel in der Kritik. Neben der Atemproblematik, die nicht selten operativ korrigiert werden muss, gibt es noch weitere Gesundheitsprobleme, wie etwa Rutendeformationen und daraus resultierenden Wirbelsäulenerkrankungen. Wenn Züchter die Optik über die Gesundheit ihrer Tiere stellen, kommt es häufig schon bei der Geburt zu Problemen, da zum einen die Welpen zu groß für das Muttertier sind und zum anderen die Hündinnen ihren Wurf nicht selbst abnabeln können, weil sie mit ihrer zu kurzen Schnauze die Nabelschnur nicht erreichen.

Retromops & Altdeutscher Mops

Der Mops gehörte schon immer zu den brachycephalen Rassen mit rundem Kopf und kurzer Schnauze. Im Gegensatz zum modernen Mops hatten die ursprünglichen Möpse eine erkennbare Schnauze und weniger hervortretende Augen. Mit diesen Rassemerkmalen gehen auch rassetypische Probleme in puncto Atmung und Augengesundheit einher, weshalb sich ein Trend zum Retromops zeigt: Durch Einkreuzung anderer Rassen wird dadurch das weniger extreme Erscheinungsbild des Mopses von vor 1920 angestrebt. Diese alte Optik wird als Retromops oder Altdeutscher Mops bezeichnet.

Der Mops und seine lange Geschichte

Ihren Ursprung hat die Rasse in China, wo sie vor über 2.000 Jahren herangezüchtet wurde. Der Mops war in dieser Zeit der Kaiserhund, den nur der Kaiser von China anfassen durfte. Zuchtuntaugliche Welpen wurden für enorme Summen an das Volk verkauft. Im 16. Jahrhundert kam die Rasse auch in Europa an und fand vor allem in den Salons wohlhabender Damen einen Platz als Schoßhündchen. Der Mops wurde zum offiziellen Hund des holländischen Königshauses Oranien, nachdem der Mops des Prinzen das Leben seines Herrchens gerettet hatte. Auch in der Kunst findet man die Rasse häufig, so zum Beispiel bei dem bedeutenden Maler William Hogarth, dessen berühmtes Selbstporträt auch seinen Mops zeigt. Bis heute hat der Mops nicht an Popularität eingebüßt und ist noch immer in den Medien präsent – sei es als Begleithund gefragter Promis oder als Sidekick in Disneys Pocahontas.

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