Tierkrankheiten

Giardien bei Katzen: Infos, Symptome und Behandlung

Giardien bei Katzen gehören heute nach Würmern zu den häufigsten Parasitenerkrankungen. In der Regel zeigen erwachsene Katzen mit einem gesunden Immunsystem keine Anzeichen der Krankheit – für Jungkatzen bis 12 Monaten stellen die Parasiten allerdings eine Gefahr dar. Hier erfahren Sie mehr zu den Symptomen und der Behandlung von Giardien bei Katzen und darüber, was das für Parasiten sind.
Junge Katzen sind anfällig für Giardien – Gewichtsverlust und Durchfall sind Anzeichen für die Parasitenerkrankung – Shutterstock / Naratiwat
Junge Katzen sind anfällig für Giardien – Gewichtsverlust und Durchfall sind Anzeichen für die Parasitenerkrankung – Shutterstock / Naratiwat

Zur Diagnose der Giardiose – wie die Krankheit durch Giardien bei Katzen heißt – haben einige Tierärzte Schnelltests vorrätig. Ansonsten werden Kotproben untersucht, um die Parasiten zu diagnostizieren, wobei meist mehrere Proben notwendig sind.

Was sind Giardien?

Giardien sind sogenannte Protozoen, also Einzeller, die zur Gattung der Flagellaten (Geißeltierchen) gehören. Giardien machen es sich im Dünndarm von Wirbeltieren gemütlich und fressen den Darminhalt. Dabei halten sich die Giardien bei Katzen und anderen Wirten mit einem Saugnapf an der Darmwand fest, sodass diese beschädigt wird. Werden Giardien nicht rechtzeitig behandelt, können sie zur Austrocknung und insbesondere bei jungen, schwachen oder kranken Tieren schlimmstenfalls bis zum Tod führen.

Es gibt zwei Stadien von Giardien: Im Wachstumsstadium (vegetatives Stadium) fressen Sie im Darm der Katze mit und im Stadium der Zyste – die Dauerform – hängen Sie an der Darmwand und können mit dem Kot ausgeschieden werden. Die Zysten sind äußerst widerstandsfähig und sind, auch wenn Sie mit dem Kot ausgeschieden werden, bis zu vier Wochen ansteckend – wenn die Bedingungen für sie günstig sind, auch länger. Die meisten Umwelteinflüsse überleben die Parasiten in der Regel problemlos.

Ansteckung: Giardiose ist eine Zoonose

Die Ansteckung mit Giardien ist über verschiedene Wege möglich, etwa durch den Kontakt mit dem Kot infizierter Katzen oder Vögel, durch Schmiereninfektion oder auch durch die Aufnahme von kontaminiertem Wasser oder Futter. Die Giardiose ist eine sogenannte Zoonose, was bedeutet, dass die Krankheit auch von Mensch zu Tier und von Tier zu Mensch übertragen werden kann.

Giardien bei Katzen: Symptome

Leiden Katzen unter Giardien, sind die typischen Symptome akuter oder chronischer Durchfall, der oft mit schleimigen und gelegentlich auch mit blutigem Kot einhergeht. Charakteristisch ist eine Abmagerung der erkrankten Tiere. Ansonsten sind die meisten Samtpfoten trotz Krankheit munter und haben auch Appetit. Mitunter können aber auch Erbrechen, Fieber und Übelkeit auftreten. Jungtiere sowie alte und kranke Fellnasen sind besonders betroffen. Es ist möglich, dass erwachsene Tiere als Wirt fungieren und die Giardien unbemerkt an andere Tiere oder Menschen übertragen, selbst aber keine Symptome von Giardiose zeigen.

Behandlung von Giardien bei Katzen

Die Schulmedizin setzt zwei Mittel zur Behandlung von Giardien bei Katzen ein: Antibiotika mit dem Wirkstoff Metronidazol und Wurmmittel mit dem Wirkstoff Fenbendazol. Häufig wird die Therapie mit einem Wurmmittel mit Fenbendazol begonnen, da hier mit weniger Nebenwirkungen zu rechnen ist als bei Antibiotika. Der Inhaltsstoff Fenbendazol tötet im besten Fall die Parasiteneier ab und hemmt die Entwicklung der Einzeller.

Auch Antibiotika mit dem Wirkstoff Metronidazol greifen die Giardien an. Der Zellstoffwechsel der Parasiten wird gehemmt, sodass diese sich nicht weiter ausbreiten können. Leider ist das Medikament beziehungsweise sind die Tabletten nicht leicht zu verabreichen, da sie nicht gut schmecken und die Katzen nach der Einnahme oft stark speicheln.

Halten Sie sich unbedingt genau an die Anweisungen Ihres Tierarztes, was die medikamentöse Behandlung von Giardien bei Ihrer Miez betrifft. Die meisten Veterinäre empfehlen eine Fütterung mit Diätfutter während und nach der Therapie. Es gilt grundsätzlich: Alle weiteren Katzen und gegebenenfalls auch andere tierische Haushaltsmitglieder wie etwa Hunde müssen mitbehandelt werden, um sicher zu stellen, dass die Giardien wirklich aus dem Haushalt verschwinden.

Hilft Kolloidales Silber gegen Giardiose?

Eine Alternative zur Schulmedizin stellt sogenanntes Kolloidales Silber dar. Dieses soll einzellige Parasiten wie etwa Viren, Bakterien, Pilze und eben auch Protozoen wie Giardien abtöten. Dabei sollen die Silbermoleküle in die Parasiten eindringen, diese blockieren und folglich abtöten. Ob die Wirkung des Silbers Früchte trägt, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Informieren Sie sich hierzu am besten bei Ihrem Tierarzt, den Ihnen gegebenenfalls einen seriösen Tierheilpraktiker empfehlen kann.

Diese Themen zur Katzengesundheit könnten Sie auch interessieren:

Wurmkur für Katzen: Parasiten keine Chance geben

Katzen mit Durchfall: Mögliche Ursachen

Plötzliche Unsauberkeit: Ist die Katze krank?

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
2
0
0 Kommentare

Weitere Artikel aus Katzengesundheit