Tierkrankheiten

Herzerkrankung bei Katzen: Symptome und Behandlung

Eine Herzerkrankung bei Katzen und ihre Symptome machen sich häufig erst spät bemerkbar, wenn die Krankheit schon weit fortgeschritten ist. Umso wichtiger ist es, auch auf unauffällige Anzeichen zu achten, und im Zweifel zum Tierarzt zu gehen. Er hat das nötige Equipment in seiner Praxis, um die Diagnose Herzinsuffizienz stellen zu können.
Der Tierarzt hört Herz und Lunge der Katze ab, um den Verdacht auf eine Herzerkrankung zu erhärten – Shutterstock / didesign021
Der Tierarzt hört Herz und Lunge der Katze ab, um den Verdacht auf eine Herzerkrankung zu erhärten – Shutterstock / didesign021

Je früher eine Herzerkrankung bei Katzen erkannt wird, desto besser. Denn heilbar sind die verschiedenen Formen von Herzschwäche leider nicht. Die Symptome und Beschwerden lassen sich jedoch lindern und der Krankheitsverlauf verlangsamen, sodass Ihre Katze trotz Herzinsuffizienz noch ein möglichst langes und schönes Leben führen kann.

Welche Herzerkrankungen gibt es bei Katzen?

Eine Herzerkrankung bei der Katze kann angeboren oder später erworben worden sein. Allerdings sind angeborene Herzfehler sehr selten – lediglich um die zehn Prozent der Herzinsuffizienzen bestehen von Geburt an. Zu den angeborenen Herzerkrankungen gehört beispielsweise der sogenannte persistierende Ductus arteriosus Botalli. Dabei bleibt die Verbindung zwischen der Hauptschlagader (Aorta) und der Lungenarterie (Truncus pulmonalis) bestehen, anstatt dass sie sich wie bei gesunden Lebewesen in den ersten Lebenstagen verschließt. In der Folge kann das Herz nicht richtig arbeiten und es kommt zu einer Herzschwäche. Noch seltener sind andere angeborene Herzfehler, bei der beispielsweise Löcher in den Scheidewänden, Fehlbildungen der Vorkammer-Klammerkappen oder eine Herzbeutel-Zwerchfellverwachsung das Herz schwächen.

Teilweise angeboren ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen: die Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM). Vor allem die Maine Coon trägt die Veranlagung zu dieser Form der Herzinsuffizienz oft in sich, auch wenn verantwortungsvolle Züchter alles dafür tun, um diese Erbkrankheit nicht weiter zu verbreiten. Die Perser-Katze, die Ragdoll sowie die Britisch Kurzhaar (BKH), die Amerikanisch Kurzhaar sowie Rex-Katzen neigen ebenfalls zu dieser Art der Herzschwäche. Bei HCM ist der Muskel der linken Herzkammer verdickt, sodass sie nicht so viel Blut fassen und in den Körper weiterpumpen kann. Diese Herzerkrankung kann auch Katzen ohne genetische Veranlagung treffen, etwa infolge von Bluthochdruck, Niereninsuffizienz oder einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose).

Neben HCM gibt es noch die Dilatierte Kardiomyopathie (DCM), bei der die Herzkammern zu groß sind und der Herzmuskel zu schwach ist. Bei der Restriktiven Kardiomyopathie (RCM) ist der Herzmuskel versteift und die Herzkammer kann sich nicht mehr ausdehnen, sodass das Herz nicht mehr richtig pumpen kann. Andere Herzerkrankungen sind die Folge eines Virusinfekts, von Mangelernährung oder eine Alterserscheinung.

Herzerkrankung bei der Katze: Symptome schwer zu erkennen

Das Tückische einer Herzerkrankung bei Katzen ist, dass die Symptome erst deutlich werden, wenn das Herz schon sehr stark geschwächt ist. Als Laie ist es besonders schwierig, die oft sehr diffusen Anzeichen einer Herzschwäche beim Stubentiger zu erkennen. Sollte Ihre Katze zu den Rassen gehören, die zu HCM neigen (Maine Coon, Perser, Rex, BKH, Amerikanisch Kurzhaar, Ragdoll), ist es daher sinnvoll, zwei- bis dreimal jährlich zum Gesundheitscheck beim Tierarzt vorbeizuschauen, damit er Herz und Lunge abhören und den Blutdruck messen kann. So lassen sich zum Beispiel veränderte Herzgeräusche und ein gestörter Herzrhythmus erkennen. Bei älteren Tieren empfiehlt sich grundsätzlich ein häufigerer Gesundheitscheck, ganz gleich ob Rassekatze oder Hauskatze.

Außerdem können die folgenden Symptome auf eine Herzerkrankung hinweisen:
● Vermehrtes Schlaf-/Ruhebedürfnis
● Kurzatmigkeit bis hin zu Atemnot
● Blaue Schleimhäute
● Hecheln nach körperlicher Belastung
● Antriebslosigkeit und geringere Spielfreude
● Übelkeit

Manchmal kommt es durch die Herzschwäche auch zu Wasseransammlungen, vor allem im Hinterleib, da das Blut nicht mehr mit ausreichender Geschwindigkeit durch den Körper gepumpt wird und verklumpen kann. Ihre Katze bekommt dann Lähmungen an den Hinterläufen und hat große Schmerzen. Dies ist ein Notfall und sie muss sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik!

Diagnose einer Herzerkrankung bei der Katze

Da die Symptome einer Herzinsuffizienz bei Katzen so unspezifisch sind, ist es immer ratsam, mit ihr zum Tierarzt zu gehen, wenn sie plötzlich verändertes Verhalten zeigt. Möglicherweise handelt es sich bei den genannten Anzeichen bloß um Alterserscheinungen und Ihrer Katze geht es gut. Aber um sicherzugehen, kann nur der Arzt helfen. Neben dem Stethoskop, um Herz und Lunge abzuhören, und einem für Katzen geeigneten Blutdruckmessgerät stehen ihm noch andere Diagnoseverfahren zur Verfügung, um die Herzgesundheit Ihres Haustiers zu überprüfen. So kann er beispielsweise einen Herzultraschall oder eine Röntgen-Untersuchung durchführen, mit einem EKG (Elektrokardiogramm) die Leistungsfähigkeit des Katzenherzens testen und das Blut untersuchen.

Wie lässt sich eine Herzinsuffizienz bei Katzen behandeln?

Der Tierarzt kann bei einem positiven Befund Ihrer Katze Medikamente gegen die Herzschwäche geben. Sogenannte ACE-Hemmer erweitern die Gefäße, sodass das Herz entlastet wird. Eine zu schnelle Herzfrequenz lässt sich mit Beta-Blockern reduzieren und Kalzium-Kanal-Blocker helfen dem Herzmuskel, sich zu entspannen. Außerdem kommen Medikamente zur Blutdrucksenkung zum Einsatz sowie sogenannte Diuretika, die den übermäßigen Wasseransammlungen im Körper zu Leibe rücken. Unter Umständen verabreicht der Tierarzt auch geringe Mengen an blutverdünnenden Mitteln mit Acetylsalicylsäure (Aspirin), aber dabei ist äußerste Vorsicht geboten. Eine Überdosierung ist schnell erreicht und kann tödlich enden. Daher sollten Sie niemals, unter keinen Umständen, Ihrer Katze eigenhändig für Menschen gedachte Medikamente geben.

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