Katzenernährung

Stiftung Warentest prüft Katzenfutter: Qualität muss nicht teuer sein

Wer eine Katze daheim hat, der gibt sein Bestes, um den Vierbeiner möglichst gesund zu ernähren. Aber wie ist es eigentlich um Trockenfutter bestellt? Genau mit dieser Frage hat sich nun Stiftung Warentest beschäftigt und häufig verkaufte Produkte einmal genauer unter die Lupe genommen – mit einem überraschenden Ergebnis.
Stiftung Warentest hat Trockenfutter für Katzenfutter untersucht - Bild: Shutterstock / Nataliia Dvukhimenna
Stiftung Warentest hat Trockenfutter für Katzenfutter untersucht - Bild: Shutterstock / Nataliia Dvukhimenna

Im Rahmen der Untersuchung hat Stiftung Warentest 25 Trockenfutter getestet. Dabei standen sich Markenklassiker wie Brekkies und Kitekat günstigen Discountfuttern gegenüber. Die Produkte bezeichnen sich alle als Alleinfuttermittel und versprechen, Katzen mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Aber stimmt das auch wirklich?

Insgesamt fiel das Ergebnis zum trockenen Katzenfutter positiv aus. Genug Eiweiß, wichtige Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe, laut Stiftung Warentest weisen 20 Futtermittel einen guten Mix aus Nährstoffen auf.

Trockenfutter für Katzen: Das sind die Testsieger

Insgesamt 4 der 25 Katzenfutter-Produkte machen so gut wie alles richtig und erzielten im Test die Note "Sehr gut". Testsieger ist das Penny-Produkt "Bianca Knuspermix Huhn & Ente" mit einer Gesamtnote von 1,3. Laut Stiftung Warentest versorge das Trockenfutter Katzen nicht nur mit den notwendigen Nährstoffen, sondern sei zudem sehr günstig. Eine Tagesration kostet gerade einmal fünf Cent. Die Fütterungsempfehlungen seien zudem stimmig. Das gilt übrigens auch für das Lidl-Trockenfutter "Coshida Knabberschmaus mit Rind, Huhn & Gemüse", welches mit einer Gesamtnote von 1,5 abschnitt.

Wer hingegen mehr Wert auf Markenprodukte legt, der sollte auf das Trockenfutter von "Kitekat" und "Purina One" zurückgreifen. Beide wurden von Stiftung Warentest ebenfalls mit der Note "Sehr gut" bewertet. Sie sind mit 15 Cent und 22 Cent pro Tagesration allerdings teurer als die Produkte vom Discounter.

Stiftung Warentest rät von Bio-Katzenfutter ab

Schlusslicht im Katzenfutter-Test ist ausgerechnet ein Bio-Produkt: "defu – Das Katzenfutter vom Bio-Bauern Adult Geflügel". Dieses kam auf eine Gesamtnote von 5,0. Stiftung Warentest zufolge liefere es zu wenig Kalium und zu viel Phosphor. "Bei dieser Kombination wurden Fälle von Nierenschäden beobachtet", so die Forscher.

Keine Lockstoffe, aber zu wenig Eiweiß

Die gute Nachricht: In den 25 Katzenfuttern wurden keine Lockstoffe entdeckt, die Katzen speziell zum Fressen anregen oder an das Futter binden. Auch die Zuckergehalte in den Produkten seien unbedenklich. Ebenso wenig gebe es Hinweise auf die Verwendung von Antibiotika.

Allerdings bemängeln die Forscher von Stiftung Warentest den Eiweißanteil in den Trockenfutter-Produkten. Dieser sei dem Institut zufolge oft nur knapp kalkuliert. Katzen sind allerdings Fleischfresser und benötigen daher viel Eiweiß. Ein Mangel kann zu Muskelabbau führen. Im Gegenzug legt das Tier dafür an Fett zu.

Katzenfutter wirklich ohne Getreide und Gluten?

Ein weiteres Problem stellen für Stiftung Warentest unzutreffende Werbeaussagen dar. Obwohl einige Produkte damit werben, getreide- oder glutenfrei zu sein, konnten die Experten des Instituts nichtsdestotrotz Reis oder Getreide in ihnen finden. Darüber hinaus waren diese Katzenfutter auch die teuersten im Test.

Trockenfutter für Katzen – was beachten?

Wenn Sie Ihrer Katze Trockenfutter zu fressen geben, gibt es einige Dinge zu beachten. Da Trockenfutter lediglich einen Wasseranteil von acht Prozent hat, sollte Ihr Vierbeiner möglichst viel trinken. Andererseits könnten Blasen- und Nierenprobleme auftreten. Im Vergleich zu Nassfutter ist Trockenfutter außerdem energiereicher, wodurch es eher zu Übergewicht bei Katzen kommen kann. Trockenfutter sollten Sie Ihrem Liebling daher lieber als Ergänzung zu Nassfutter anbieten.

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1 Kommentare
  • person

    07-04-2023 06:04:07

    Patrick Star: Die Frage ist doch aber,wer bestimmt eigentlich darüber,was und wieviel eine Katze braucht? Denn es ist nun mal so: Die Blutwerte von Katzen die mit Fertigfutter ernährt werden,unterscheiden sich enorm von denen,die sich von Rohfleisch, Mäusen etc. ernähren. Jedoch beziehen sich die Richtwerte auf Katzen,die mit Fertigfutter ernährt werden. Entsprechend gelten die gemessen Fertigfutter-Werte als Gesund und Rohfleisch-Werte als Ungesund. Das ist oft der Grund,warum Tierärzte von Rohfleischfüttern abraten. Die Industrie scheint hier die Vorgaben zu machen.
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