Katzenernährung

Trinkfaule Katzen: Stubentiger zum Wasserschlürfen animieren

Wenn Katzen trinkfaul sind und zu wenig Flüssigkeit aufnehmen, kann das langfristig zu Niereninsuffizienz oder Harnkristallen führen. Leider trinken Katzen von Natur aus sehr wenig – dies ist ein instinktives Überbleibsel ihrer Vorfahren, den Falbkatzen, die in trockenen Regionen ihre Heimat haben. Mit den folgenden Tricks können Sie Ihre Katze jedoch dazu animieren, genug Wasser zu sich zu nehmen.
Katze trinkt aus Wasserhahn: Manche Stubentiger haben besondere Trinkgewohnheiten
Katze trinkt aus Wasserhahn: Manche Stubentiger haben besondere Trinkgewohnheiten — Bild: Shutterstock / Nataliia Dvukhimenna

Katzen nehmen in der Natur einen Großteil der von ihnen benötigten Flüssigkeit über die Nahrung auf, also über ihre Beutetiere. Eine Maus zum Beispiel besteht zu rund 80 Prozent aus Wasser. Dort, wo Katzen ursprünglich herkommen, gibt es nur wenige Möglichkeiten, frisches Wasser zu trinken. Die Falbkatze, von der unsere heutigen Haustiere abstammen, ist ursprünglich in Afrika und im Nahen Osten beheimatet, und an eher karge Landschaften mit wenigen Wasserquellen gewöhnt.

Katze ist trinkfaul? Auf die Ernährung achten

Wer seine Katze mit Trockenfutter füttert, sollte bedenken, dass es für die Samtpfote in diesem Fall kaum möglich ist, genügend Flüssigkeit aufzunehmen. Es liegt einfach nicht in ihrer Natur, so viel Wasser zu trinken. Katzen, die hauptsächlich oder gar ausschließlich Trockenfutter fressen, laufen große Gefahr, früh Harnsteine oder Nierenprobleme zu bekommen.

Zu empfehlen ist daher eine Ernährung mit Nassfutter oder Barf (Biologisch artgerechte Rohfütterung). Manche Katzen schlecken besonders gern die Soße im Nassfutter auf – das können Sie nutzen, um Ihre Fellnase mit ausreichend Flüssigkeit zu versorgen. Geben Sie zum Beispiel zwei bis drei Esslöffel Wasser mit ins Nassfutter, um den Soßenanteil zu erhöhen. Auf diese Weise kommen Sie dem natürlichen Instinkt Ihrer Katze, Flüssigkeit über die Nahrung aufzunehmen und wenig Wasser direkt zu trinken, entgegen.

Katzen und Flüssigkeit: Auf Vorlieben achten

Katzen sind eigen, auch was ihre Trinkgewohnheiten betrifft. Sicher haben Sie schon Katzen beobachtet, die aus dem laufenden Wasserhahn trinken, oder sich mit Wonne an abgestandenem Wasser vergnügen. Manche Tiere sind außerdem keine Fans des klassischen Wassernapfes und trinken lieber aus der Toilette, aus Blumenkübeln, schlecken die Wassertropfen nach dem Duschen auf oder tun sich am Regenwasser im Garten gütlich. Beobachten Sie Ihre Katze und schauen Sie, was sie am liebsten mag. Aus ihren Gewohnheiten lassen sich dann Rückschlüsse darauf ziehen, wie Sie Ihrer Samtpfote das Wasser schmackhaft machen können.

Achtung! Trinkt Ihre Katze gern aus der Toilette, aus Blumenkübeln oder aus der Dusche, achten Sie darauf, dass das Wasser garantiert frei von Chemie, Seifenresten, Dünger und anderen potenziell gesundheitsschädlichen Stoffen ist. Da das jedoch schwierig einzuhalten ist, empfiehlt es sich, Ihrer Katze andere, ungefährliche Wasserquellen anzubieten.

Trinkbrunnen kann Katzen zum Trinken animieren

Eine gute Alternative für notorische Toilettentrinker ist zum Beispiel ein Trinkbrunnen für Katzen. Auch Stubentiger, die gern aus dem Wasserhahn trinken, ziehen einen Brunnen mit fließendem Wasser häufig einem Napf mit stehendem Wasser vor. Das liegt daran, dass viele Fellnasen instinktiv davon ausgehen, dass stehendes Wasser potenziell mit Keimen und anderen Krankheitserregern verseucht ist, fließendes Wasser aber sicher und sauber.

Versuchen Sie es daher mit einem Trinkbrunnen, wenn Ihre Katze einen weiten Bogen um ihren Wassernapf macht. Am besten ist der Brunnen aus Keramik, nicht aus Kunststoff. Plastik kann für Menschen nicht wahrnehmbare, für Katzen aber unangenehme Aromen ans Wasser abgeben, sodass die sensiblen Samtpfoten diese Quelle verweigern.

Der richtige Ort zum Trinken ist wichtig

Darüber hinaus ist es wichtig, die Wasserschälchen am richtigen Ort zu platzieren: Sie sollten nicht neben dem Futterplatz oder dem Katzenklo aufgestellt werden, denn an diesen Plätzen trinken Katzen sehr ungern. Außerdem ist es eine gute Idee, seinen samtpfotigen Mitbewohnern gleich mehrere Wasserschalen bereitzustellen, die sie bei ihren Streifzügen durchs Haus nutzen können.

Katzen bevorzugen zum Trinken einen ruhigen, schattigen Ort, ohne viel Durchgangsverkehr. Stellen Sie außerdem in die Nähe der Lieblingsplätze Ihrer Miez einen Wassernapf hin – so wird sie stets daran erinnert, einen Schluck von dem kühlen Nass zu nehmen.

Mit dem richtigen Napf Katzen zum Trinken anregen

Vielleicht gefällt Ihrer Katze jedoch auch der Trinknapf nicht, sodass sie ihn nicht gern benutzt. Das kann einerseits an der Form, andererseits am Material liegen. Katzen haben sehr empfindliche Schnurrhaare und wenn sie damit beim Trinken an den Napfrand stoßen, ist das für sie sehr unangenehm. Versuchen Sie es daher mit einer weiten Schale, die Sie möglichst bis zum Rand füllen. Es kann sein, dass Ihre Miez das Wassertrinken aus dem Napf scheut, weil sie nicht genau erkennen kann, wo die Oberfläche anfängt und wie tief das Wasser ist, und das unheimlich findet. Wählen Sie daher einen Napf mit einem Motiv auf dem Boden oder geben Sie einen sauberen Stein oder eine große Glasmurmel hinein. Auf die Oberfläche können Sie zur Markierung ein Hälmchen Katzengras legen.

Auch beim Trinknapf mögen Katzen keinen Kunststoff. Statt Plastik empfiehlt sich Keramik, Glas oder Edelstahl. Achten Sie darauf, dass Sie den Napf täglich saubermachen, aber nicht mit Spülmittel oder in der Spülmaschine. Die Gerüche der Putzmittelreste missfallen der empfindlichen Katzennase. Heißes Wasser und ein sauberer Schwamm reichen dafür vollkommen aus, insbesondere dann, wenn Sie die Näpfe täglich austauschen.

Wasser geschmacklich aufwerten

Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, den Geschmack des Wassers für Ihre Katze leckerer zu gestalten. In Leitungswasser kann gelegentlich ein für Katzen sehr intensiver Chlorgeruch den Fellnasen das Trinken verleiden. Lassen Sie das Wasser in diesem Fall in einer Glaskaraffe oder Kanne aus Keramik zwei Stunden auslüften, bevor Sie es in den Napf gießen. Außerdem hilft manchmal ein Teelöffel laktosefreie Milch, um die Flüssigkeit für Stubentiger appetitlich zu machen.

Ein Schuss selbstgemachte Hühner- oder Fleischbrühe ohne Salz und ohne Gewürze wird ebenfalls oft gern von trinkfaulen Katzen angenommen. Die Brühe können Sie würfelweise einfrieren und dann bei Bedarf mit in den Napf geben. Ungewürzter, ungesalzener Fischsud und Thunfischsaft (kein Öl) schmeckt dem feinen Katzengaumen in der Regel ebenfalls sehr gut.

Diese Themen zur Katzenernährung könnten Sie auch interessieren:

Wenn Katzen zum Trinken ihre Pfote ins Wasser tunken

Gesund oder nicht: Dürfen Katzen Kuhmilch trinken?

Trinkt Ihre Wohnungskatze genug?

Hat Ihnen der Artikel gefallen?
4
1
0 Kommentare

Weitere Artikel aus Katzenernährung