Verhalten

Katze greift Füße an: Warum tut sie das?

Ihre Katze greift Ihre Füße an, sobald Sie an ihr vorbeigehen? Möglicherweise liegen Sie auch gemütlich im Bett unter der Decke und Ihre Katze beißt Sie herzhaft in Ihre Zehen? Nehmen Sie es nicht persönlich und schimpfen Sie nicht mit Ihrem Stubentiger. Mit großer Wahrscheinlichkeit will Ihre Miez nur spielen.
"Hab dich!": Die kleine Katze hält die Füße unter der Bettdecke für Beute – Shutterstock / Diana Taliun
"Hab dich!": Die kleine Katze hält die Füße unter der Bettdecke für Beute – Shutterstock / Diana Taliun

Katzen ist das Jagdverhalten angeboren. Und auch, wenn sie es in ihren gemütlichen vier Wänden nicht zum Überleben brauchen, können sie es nicht ablegen. Ihre Füße, Knöchel und Waden befinden sich auf Augenhöhe Ihrer Fellnase. Sie betrachtet sie daher nicht als Teil ihres Lieblingsmenschen, sondern als potenzielle Beute. Greift Ihre Katze also Ihre Füße ständig an, ist es für sie eine Art Jagdspiel. Was tun, um es ihr abzugewöhnen? Sie sollten ihr ausreichend Alternativen bieten.

Kätzchen attackiert Füße: "Ich will nur spielen!"

Vor allem Kätzchen und junge Katzen in der Pubertät lieben es, die Füße ihrer menschlichen Mitbewohner zu attackieren. Katzenbabys und Katzenteenager müssen das Jagen erst noch üben und sind verspielter als ihre erwachsenen Artgenossen. Deswegen kommen die Angriffe aus dem Hinterhalt eher von heranwachsenden Fellnasen.

Auch das Beißen in Ihre Füße, wenn Sie im Bett liegen, lässt sich mit dem Jagdverhalten erklären. Schauen Ihre Zehen unter der Bettdecke hervor, ähneln sie Beutetieren, die ihren Kopf aus einer Höhle stecken. Besonders spannend ist es für Katzen, wenn sich die Füße unter der Decke bewegen. Aus ihrer Sicht kann es sich dabei nur um ein Beutetier handeln, das zu flüchten versucht und das es zu jagen gilt.

Erwachsene Katze greift Füße an: Warum tut sie das?

Wenn Ihre ausgewachsene Katze Ihre Füße angreift, beißt und kratzt, ist dies meist ebenfalls spielerisch gemeint. Aus Spiel kann jedoch Ernst werden, wenn Sie von den Katzenattacken Wunden, Kratzer und Katzenbisse davontragen und diese sich entzünden.

Zudem kann es sein, dass Ihre erwachsene Katze Ihre Füße als Beute betrachtet, weil sie es als Jungtier so gelernt und sich angewöhnt hat. Was bei Katzenbabys noch hinreißend niedlich und nicht allzu schmerzhaft ist, ist bei ausgewachsenen Tieren allerdings kein Spaß mehr.

Doch woher soll Ihre Katze das wissen, wenn sie keine anderen Möglichkeiten hat, ihren Jagdinstinkt auszuleben? Es ist also gut möglich, dass Ihre Katze aus Langeweile Ihre Füße attackiert, weil sie nicht ausreichend ausgelastet und beschäftigt ist.

Achtung! Hat Ihre Katze genug Spielmöglichkeiten und keinen Grund zur Langeweile, kann bei plötzlich auftretender Aggressivität auch eine Erkrankung dahinterstecken. Eine Schilddrüsenüberfunktion kann beispielsweise eine Verhaltensänderung auslösen. Gehen Sie daher vorsichtshalber zum Tierarzt, wenn Ihnen die Fußattacken Ihrer Katze ungewöhnlich vorkommen. Möglich ist auch, dass sie zwar nicht körperlich krank ist, aber unter Stress leidet.

Was tun, um Ihrer Katze die Fußjagd abzugewöhnen?

Überlegen Sie, ob Ihre Katze genug Spielmöglichkeiten hat und ob Sie ausreichend interaktiv mit ihr spielen. Spiele für Katzen sollten alle ihre Sinne, ihre Intelligenz und ihren Jagdtrieb fordern, damit ihr nicht langweilig wird. Freigänger-Katzen können dies bei der Jagd auf echte Mäuse und lebende Beutetiere machen, brauchen also nicht so viel Spielzeit mit ihren Lieblingsmenschen zu Hause. Doch für Wohnungskatzen kann ihre Umgebung schnell langweilig werden, wenn sie nicht genug Reize und Interaktion angeboten bekommen. Die beste Lösung ist also, der Samtpfote genug Spielalternativen zu bieten, damit sie nicht mehr auf die Idee kommt, Ihre Füße als "Beute" zu betrachten.

Wenn Ihre Katze Sie das nächste Mal in die Füße, Zehen oder Waden beißt, bleiben Sie ruhig stehen und bewegen Sie Ihren Fuß auf die Kampfmieze zu. Das weicht vom typischen Beuteverhalten ab, sodass Ihre kleine Kratzbürste erkennt, dass sie es nicht mit einem Beutetier zu tun hat. Im Prinzip müsste sie dann von Ihnen ablassen. Ignorieren Sie sie danach für eine Weile, sodass Ihr Stubentiger die Lust daran verliert, "Fang-den-Fuß" zu spielen.

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