Katzenhaltung

Auf leisen Pfoten: Warum Katzen so gut schleichen können

Katzen können mit ihren Pfoten so lautlos schleichen, dass sie niemand kommen hört. Bei der Jagd ist das von großem Vorteil, da sie sich auf diese Weise unbemerkt ganz nah an ihre Beute heranpirschen und mit einem entscheidenden Sprung überraschen, festhalten und erlegen können. Wie machen sie das?
Diese hübsche silbergraue Tabby-Katze hat offenbar gerade eine Maus erblickt und schleicht sich gaaanz leise an – Shutterstock / He Shixin
Diese hübsche silbergraue Tabby-Katze hat offenbar gerade eine Maus erblickt und schleicht sich gaaanz leise an – Shutterstock / He Shixin

Als sogenannte Zehengänger schleichen Katzen nur auf dem vorderen Teil ihrer Füße. Da ihre Pfoten zudem weich gepolstert sind und sie ihre Krallen einfahren können, gelingt es ihnen, sich bei Bedarf fast lautlos fortzubewegen.

Katzen schleichen auf den Zehen

In der Tierwelt wird zwischen Sohlengängern, Zehengängern und Spitzengängern unterschieden. Spitzengänger sind meistens Huftiere, etwa Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen und Schweine, aber auch Elefanten. Sie laufen auf den Zehenspitzen wie eine Balletttänzerin beim Spitzentanz. Damit das möglich ist, sind ihre Zehenspitzen verstärkt, bei den Huftieren durch die Hufe, beim Elefanten durch eine dicke Fett- und Bindegewebsschicht. Der Mensch ist wie auch Affen, Bären, Hasen, Igel und Kängurus Sohlengänger; das heißt, er setzt den ganzen Fuß von der Ferse bis zu den Zehen auf, um zu gehen. Sohlengänger haben einen besonders stabilen Stand, der Fuß, der ganz aufliegt, verleiht ihnen Halt. Hasen und Kängurus haben außerdem besonders lange, schmale Hinterfüße und gebogene Hinterbeine, sodass sie sich schnell und wendig durch Sprünge fortbewegen können.

Der Mensch hat die Möglichkeit, fest auf den Füßen zu stehen und mit seinen "Vorderpfoten", also den Händen, etwas anderes zu machen. Dafür sind wir Menschen im Gegensatz zu Zehengängern wie der Katze oder dem Hund recht plump, schwerfällig und vergleichsweise tapsig beim Laufen. Es sei denn, Menschen schleichen "auf Zehenspitzen" umher, dann gelingt es ihnen, sich einigermaßen leise zu bewegen. Allerdings ist das dann eine wacklige Angelegenheit, da wir es nicht gewöhnt sind, uns auf den Zehen zu bewegen und dennoch die Balance zu halten. Bei Katzen erlaubt es ihre Beweglichkeit und Elastizität, der besondere Aufbau ihres Skeletts, der Gelenke und Muskelverbindungen, dass sie sicher und geschmeidig auf dem vorderen Teil ihrer Füße laufen können. Dabei sind sie gleichzeitig schnell und leise. Die Stubentiger sind zudem in der Lage, mitten in der Bewegung plötzlich einzfrieren und ganz still zu verharren, bis sie sich wieder unbeobachtet fühlen und sich lautlos nähern können. Die freche Samtpfote im folgenden Video zeigt, wie es geht:

Und dass auch ganz kleine Kätzchen bereits so gut schleichen können wie ihre erwachsenen Artgenossen, zeigt die Mini-Fellnase im nächsten Film:

Pfoten sind weich gepolstert

Es liegt jedoch nicht nur daran, dass Katzen fast buchstäblich auf Zehenspitzen gehen, dass sie so lautlos schleichen können. Dazu tragen auch ihre weichen Polster an den Pfoten bei. Diese sind wie kleine Kissen, die nicht nur als Stoßdämpfer beim Auftreten dienen, sondern auch Geräusche dämpfen. Dies ist jedoch auch noch nicht alles. Vergleicht man Hunde und Katzen miteinander, fällt auf, dass die Wolfsnachfahren nicht so leise schleichen wie die Stubentiger und Salonlöwen.

Katzen haben an den vorderen Pfoten fünf und an den Hinterpfoten vier Zehen. Dazwischen befinden sich Hauttaschen, in denen sich die Krallen der Fellnasen verbergen. An den Vorderpfoten kann Ihr Hauspuma die Krallen ganz ein- und ausfahren, an den Hinterpfoten zumindest teilweise. Beim Laufen sind die Katzenkrallen eingefahren, sodass sie keine Kratzgeräusche auf dem Boden machen können. Hunden ist es nicht möglich, ihre Krallen einzufahren, sie sind immer sichtbar – und beim Gehen auch hörbar.

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