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Hobbyzucht: Was braucht eine gute Zuchtkatze?

Wenn Sie eine Hobbyzucht anfangen wollen, brauchen Sie eine gesunde Zuchtkatze. Nicht alle Tiere werden zur Zucht zugelassen, um zum Wohl des Katzennachwuchses genetische Defekte und Erbkrankheiten nach Möglichkeit zu vermeiden. Welche Kriterien Zuchtkatzen und -kater erfüllen müssen, lesen Sie hier.
Diese winzigkleine Baby-Ragdoll-Katze fühlt sich bei ihrer Mama wohl und geborgen – Shutterstock / cath5
Diese winzigkleine Baby-Ragdoll-Katze fühlt sich bei ihrer Mama wohl und geborgen – Shutterstock / cath5

Bei einer guten Zuchtkatze kommt es nicht nur auf ein rassetypisches Aussehen an, sondern vor allem auf Gesundheit und Wohlbefinden. Die meisten seriösen Katzenzüchter betreiben eine Hobbyzucht und verdienen ihren Lebensunterhalt mit einem anderen Beruf. So sind sie nicht darauf angewiesen, mit der Katzenzucht Gewinn zu machen, also möglichst viele Kätzchen zu "produzieren", und können sich voll und ganz darauf konzentrieren, dass es ihren Tieren gut geht. Viele Zuchtverbände schreiben explizit in ihrem Regelwerk vor, dass nur Hobbyzuchten erlaubt sind.

Welche Tiere werden als Zuchtkatze zugelassen?

Wenn Sie eine Hobbyzucht anfangen wollen, müssen Sie sich in einem anerkannten Zuchtverband registrieren lassen. In den Zuchtrichtlinien finden Sie dann alle wichtigen Informationen, welche Voraussetzungen eine Zuchtkatze erfüllen muss. Zugelassen werden in der Regel nur Tiere, die in den Zuchtbüchern des Verbands selbst oder eines von ihm anerkannten Vereins eingetragen sind. Ausnahmen müssen Sie schriftlich genehmigen lassen. Sowohl Zuchtkatze als auch Zuchtkater müssen erwiesenermaßen gesund und dürfen nicht miteinander verwandt sein. Sie müssen zudem entwurmt, frei von Parasiten und geimpft sein.

Außerdem brauchen Sie eine schriftliche Erlaubnis, wenn Sie Katzen unterschiedlicher Rassen miteinander verpaaren wollen. Dies kann sinnvoll sein, um die Gefahren typischer Erbkrankheiten bestimmter Rassen und Qualzucht zu vermeiden. So werden bei manchen Katzenrassen üblicherweise Hauskatzen (Europäisch Kurzhaarkatzen) oder andere Rassen mit eingekreuzt, um den Genpool zu erweitern und genetisch bedingte Fehlbildungen zu vermeiden. Dazu gehören zum Beispiel die Ural Rex und American Curl, wo Auskreuzungen mit Hauskatzen stattfinden, sowie Scottish Fold und Manx-Katzen, bei denen Britisch Kurzhaarkatzen (BKH) eingekreuzt werden.

Hobbyzucht: Katze mit Zuchtkater verpaaren, aber richtig

Zuchtkatze und Zuchtkater müssen mindestens 10 Monate alt sein, bevor man sie miteinander verpaart. Manchmal können Sie auch eine sogenannte Frühdeckung mit einer neun Monate alten Katze genehmigen lassen, wenn Ihr Tierarzt dies explizit erlaubt und Ihnen ein Attest ausgestellt hat. In den Zuchtrichtlinien finden Sie weitere Vorgaben zu den Zeiträumen, die Sie zwischen einzelnen Verpaarungen und Würfen einhalten müssen, damit Ihre Katzen gesund bleiben. So sind meist höchstens zwei Würfe im Jahr mit einem Abstand von mindestens drei Monaten dazwischen erlaubt. Allerdings sind größere zeitliche Abstände und weniger Würfe für Ihre Katze noch besser.

Sie brauchen für Ihre Hobbyzucht nicht unbedingt einen eigenen Zuchtkater, sondern können Ihre Katze auch bei einem anderen anerkannten Züchter decken lassen. Vergleichen Sie vorher den Stammbaum des Katers mit dem Ihrer Katze, um eventuelle ungünstige genetische Eigenheiten rechtzeitig zu erkennen. Zwei bis drei Tage, nachdem Ihre Samtpfote rollig ist, können Sie sie zum Zuchtkater bringen. Dabei fallen Gebühren an (zwischen 300 und 600 Euro) und Sie müssen verschiedene Anträge stellen und Bescheinigungen ausfüllen. War die Paarung nicht erfolgreich, sagen Sie dem Besitzer des Zuchtkaters und dem Verband Bescheid, dann haben Sie Anspruch auf einen neuen, kostenlosen Versuchs innerhalb eines Jahres.

Zuchtkater halten: Besonderheiten

Geschlechtsreife, unkastrierte Kater markieren ihr Revier mit Urin und das kann für Menschennasen übel riechen. Daher ist die Haltung eines Zuchtkaters nicht ganz einfach. Manche Züchter richten in ihrem Garten ein sogenanntes Katerhaus mit Freigehege ein, wo das männliche Tier ein eigenes Reich hat. Dies ist allerdings nur artgerecht, wenn Sie regelmäßig Zeit mit ihm verbringen, mit ihm spielen und sprechen, und ihm einen kastrierten Artgenossen als Gesellschaft zur Seite stellen. Sonst fühlt sich der Kater alleine und kann Verhaltensstörungen entwickeln, etwa übertriebene Ängstlichkeit und Menschenscheu oder Aggressivität.

Das Schönste für Ihren Zuchtkater ist, wenn er mit Ihnen im Haus leben und an Ihrem Alltag teilnehmen darf und gesicherten Freigang hat. Sie können ihm ein eigenes "Spielzimmer" einrichten mit (leicht waschbaren) Kratzbäumen, Klettermöglichkeiten, Schlafplätzen und Verstecken, sodass er weniger versucht ist, im ganzen Haus zu markieren. Zusätzlich braucht er noch einen festen Platz für sein Katzenklo und einen Futterplatz.

Wann Sie Katzen von der Zucht ausschließen müssen

Katzen, die krank sind oder genetisch vererbbare Defekte aufweisen, dürfen Sie nicht zur Zucht verwenden. Nach einer gewissen Anzahl von Würfen und in einem bestimmten Alter ist es für Ihre Katze nicht mehr zumutbar, noch weiteren Nachwuchs zu bekommen. Wann das genau der Fall ist, fragen Sie am besten bei Ihrem Tierarzt nach. Katzen und Kater, die Sie nicht mehr für Ihre Hobbyzucht verwenden, lassen Sie möglichst bald kastrieren, damit sie weiterhin mit Ihnen im Haushalt in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und ihren wohlverdienten Ruhestand genießen dürfen.

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