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Streuner aufnehmen? Was für und gegen wild lebende Katzen spricht

Wer sich eine Katze anschaffen will, muss dafür nicht ins Tierheim, sondern kann auch einen Streuner aufnehmen. Allerdings bedarf es hier einiger Geduld und auch Vorsicht – und manchmal klappt das Unterfangen auch überhaupt nicht. Diese Tipps helfen bei der Entscheidung für oder gegen eine streunende Katze.
Zwei Katzen auf der Straße
Bild: Shutterstock / Seiji

So einige Katzenliebhaber mit genug Platz und sonstigen guten Voraussetzungen für ein weiteres Familienmitglied tendieren dazu, Streuner im Handumdrehen aufzunehmen. An sich ein guter Gedanke, schließlich gibt es viele Tiere, für die ein neues Zuhause genau das Richtige ist. Allerdings sind auch die anderen Fälle gar nicht so selten, in denen die Samtpfote ohne Ihr Eingreifen gut zurechtkommt. Bewahren Sie deshalb etwas Geduld, bevor Sie ein streunendes Tier gleich zum Stubentiger machen wollen.

Streuner, Freigänger oder wild lebend?

Ob in der Stadt oder auf dem Land: Katzen streunen überall herum. Aber nicht jede von ihnen ist auch wirklich ein Streuner. Viele sind Freigänger, die bereits Frauchen oder Herrchen haben, die sie gut versorgen. Wer einen vermeintlichen Streuner aufnehmen will, sollte zunächst einmal sicher sein, dass dieser nicht bereits "vergeben" ist. Tipp: Taucht bei Ihnen im Garten regelmäßig ein neugieriger Vierbeiner auf, hören Sie sich doch in der Nachbarschaft um, und fragen dort, ob er zu jemandem gehört. Auch ein Aushang kann hier helfen – vielleicht hat die Samtpfote sich ja auch verlaufen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass es sich um eine wild lebende Katze handelt, die ohne den engen Kontakt zu Menschen ganz hervorragend zurechtkommt. Auch diese Möglichkeit sollten Sie bedenken.

Füttern macht viele Katzen zum Dauergast

Sie wollen es also langsam angehen lassen und erst einmal herausfinden, ob es sich um eine Samtpfote mit Zuhause, um ein tatsächlich "wildes" Tier oder einen hilfsbedürftigen Streuner handelt. Wichtiger Tipp in dieser Phase: Füttern Sie die Katze erstmal nicht so ohne Weiteres. Einerseits sind die meisten Tiere dazu in der Lage, sich selbst zu versorgen, andererseits wird sie immer wieder zurückkommen – und schon müssen Sie schneller Verantwortung übernehmen, als Ihnen lieb ist. Erst wenn Sie sich sicher sein können, dass die Katze kein Herrchen hat, können Sie überlegen, den Streuner aufzunehmen.

Nicht jede wild lebende Katze lässt sich domestizieren

Eine Chance, einen Streuner aufzunehmen und diesen vielleicht sogar zur Hauskatze zu erziehen, haben Sie nur dann, wenn der Vierbeiner den Kontakt zu Menschen ansatzweise gewohnt ist. Stammt die Katze aus einer seit Generationen wild lebenden Familie, ist es nahezu unmöglich, sie zu domestizieren. Sie wird immer scheu und misstrauisch bleiben. Sperren Sie die Katze ein, wird sie Ihnen voraussichtlich Ihr Inventar zerstören. Sie werden schnell merken, wenn Ihnen ein solches Tier gegenübersteht.

Planen Sie Rückschläge ein und haben Sie Geduld

Bessere Chancen bestehen hingegen, wenn der Streuner an Menschen gewöhnt ist und vor allem in seiner Prägephase Kontakt zu uns Zweibeinern hatte, wie es beispielsweise oft bei ausgesetzten Samtpfoten der Fall ist. Sie sind mit etwas Vorsicht und Geduld recht einfach davon zu überzeugen, bei Ihnen zu bleiben, wenn Sie sich fürsorglich um sie kümmern. Tipp: Rechnen Sie mit Rückschlägen. Viele Tiere sind scheu und misstrauisch, weil Ihnen in der Vergangenheit Schlechtes widerfahren ist. Locken Sie den Vierbeiner also keinesfalls in Ihr Haus und sperren ihn dann quasi durch eine geschlossene Tür ein. Warten Sie stattdessen, bis er von allein kommt, und respektieren Sie es, wenn er nicht gleich bleiben will. Für ein neues Zuhause muss das Vertrauen langsam wachsen.

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6 Kommentare
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    06-02-2017 00:02:12

    JasminLffler: Auch wenn das mit der sterilisierten Katze schon eine weile her ist, finde ich es jedoch fragwürdig das wohl eines Tieres an Geld festzumachen! Ich habe selbst eine streuner Mami mit Ihren zwei Welpen aufgenommen bzw. an mich gewöhnt ( was sehr zeitintensiv war). Hab die Mami samt Ihren Kindern auf eigene Kosten kastrieren lassen. Die Mama ist schon seit Monaten ausgezogen würde aber nie auf die Idee kommen auch nur eine der freiheitsliebenden Katzen wegen dem Geld einzusperren..
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    13-08-2016 18:08:40

    JessiGieler: Ich kümmere mich nun seid fast 3 Jahren um eine Streunerin und kann sie (nach den ersten 2 Monaten vergeblichem versuchens) berühren, streicheln und hochheben und sie kommt auch wenn ich sie rufe. Das Füttern von ihr war nie ein problem, weil sie auf dem Feld, dass hinter meinem Haus ist, lebt. Allerdings wird besagtes Feld jetzt abgerissen und dort werden bald Häuser gebaut und ich ziehe bald nach Berlin (2 Stunden von meiner jetzigen Heimat). Deshalb würde ich sie gerne mitnehmen, weil ich Angst habe das ihr etwas zustoßen könnte besonders da ich den Verdacht habe dass sie Kätzchen erwarten könnte (als ich sie zum ersten mal getroffen habe war sie auch trächtig und hat diese Kätzchen in meiner Gegenwart bekommen und gepflegt). Ich bin mir allerdings nicht sicher ob sie dieses Leben auch führen wollen würde.
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    07-05-2015 18:05:07

    IFiona: @ Benito Sankt : Sie sind mal was ich eine Kratzbürste nennen würde ! Natürlich finde ich es auch unter aller Kanone wenn man automatisch Erwartungen an ein Tier an den Tag legt die hinterm Mond sind, nur weil man 130 Euro bezahlt hat, aber das ist kein Grund jemanden zu attackieren. Sie wissen doch überhaupt nicht ob Frau Brehmer sich vorher erkundigt hat ob die Katze schon einen Besitzer hat um sowas vom Stapel lassen zu können ! Vielleicht sollte man sich erst einmal über die genaue Situation erkundigen bevor man sich attackiert. *shakes her head*
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    09-04-2015 22:04:19

    Marco Polo56: @Benito Sankt Auch Streuner benutzen ein Katzenklo, wenn sie die Gelegenheit dazu kriegen! Ganz einfach deshalb, weil man darin prima seine Hinterlassenschaften verscharren kann. Dass Kätzchen das erst lernen müssen ist ein Gerücht! Frag mal im Tierheim, ob dort Streuner, die nur zur Kastration aufgenommen werden, etwa einfach auf den boden machen - mit Sicherheit nicht! Und dann kannst du dort auch gleich mal fragen, wie sich das mit der Menge der Straßenkatzen verhält...
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    31-03-2015 21:03:29

    benitosankt: Wenn sie das Katzenklo benutzt, ist sie kein Streuner! Lassen sie das Tier raus, damit es zu seinem Besitzer zurückkehren kann. Dass sie 130 Euro ausgegeben haben, ist ihre eigene Schuld, aber kein Argument, dass sie das Tier jetzt behalten dürfen. Ihr Verhalten war absolut übergriffig. Merken sie sich das für die Zukunft. In Dt. gibt es nur wenige Straßenkatzen. Alle Zahlen, die man dazu liest, sind Schätzungen ohne sicheres Fundament.
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    24-10-2014 15:10:39

    anettbrehmer: Ich habe auch seit einer Woche einen kleinen Streuner aufgenommen. Mittlerweile habe ich sie sterilisieren lassen. Ich habe sie im Moment noch in der Wohnung. Ich würde sie auch wieder raus lassen, habe aber Angst das sie mir wegläuft. Schließlich hat die Sterilisation mit Entwurmung und Anti-Floh-Mittel, satte 130€ gekostet !!! Sie lässt sich ja auch streicheln und frisst gut. Katzentoilette benutzt sie auch. Nur mir gegenüber ist sie sehr vorsichtig geworden, faucht auch das eine oder andere Mal. Was mach ich wie am Besten ???
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