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Degus als Haustiere: Besonderheiten der Nager

Degus haben sich als Haustiere hierzulande erst in den Achtzigern etabliert. Die possierlichen Nagetiere sind in der Haltung recht anspruchsvoll, bereiten aber auch sehr viel Freude. Hier lesen Sie mehr zur Haltung von Degus.
Degus sind äußerst soziale und verschmuste Tiere, die immer nur in Gruppen gehalten werden sollten – Shutterstock / Kelly Postma
Degus sind äußerst soziale und verschmuste Tiere, die immer nur in Gruppen gehalten werden sollten – Shutterstock / Kelly Postma

Degus sind im Vergleich zu anderen Nagern wie etwa Meerschweinchen oder Hamster als Haustiere noch recht unbekannt. Wenn Sie sich Degus als Haustiere anschaffen möchten, sollten Sie unbedingt wissen, wie eine artgerechte Haltung aussieht.

Degus als Haustiere halten: Immer nur in der Gruppe

Degus sind Rudeltiere, die als Haustiere niemals ohne Artgenossen gehalten werden dürfen, da sie sonst vereinsamen und eingehen würden. Halten Sie daher mindestens zwei, idealerweise drei bis fünf Tiere im Gehege. Degus sind extrem sozial und nur in Gesellschaft richtig glücklich. Es ist für uns Menschen besonders spannend, die Nager dabei zu beobachten, wie sie mit ihren Artgenossen schmusen, spielen und sich gegenseitig putzen.

Rangordnungskämpfe sind bei Degus völlig normal und nichts, worüber Sie sich Sorgen machen müssen. Insbesondere in größeren Gruppen wird die Hackordnung immer mal wieder neu ermittelt. Eine Besonderheit der aus Chile stammenden Tiere: Sie sind im Gegensatz zu den meisten anderen Nagetieren tagaktiv.

Degu-Gehege sollte groß und vielseitig sein

Wenn Sie Degus als Haustiere halten, brauchen Sie ein großes, artgerechtes Gehege. Da die agilen Puschel auch harte Materialien zerknabbern können, sollten Sie über einen großen Käfig mit Metallstreben oder ein Glasterrarium nachdenken. Planen Sie mindestens eine Grundfläche von ein bis zwei Quadratmeter für eine kleinere Gruppe ein. Bestenfalls verfügt das Degu-Gehege über mehrere Etagen, die mit Ästen, Brücken und Treppen verbunden sind. Es ist wichtig, dass Sie ein möglichst kreatives Gehege zusammenstellen, da den neugierigen Tieren sonst schnell langweilig wird. Zur Grundausstattung gehören:

• Stabiler Futternapf
• Tränke
• Sandbad (für die Fellpflege)
• Kleintierstreu
• Heuraufe
• Schlafhaus bzw. Schlafhäuser aus stabilem Material wie etwa Stein
• Kreative Einrichtungsgegenstände und Spielelemente wie Röhren, Keramikhöhlen, Gänge, Laufrad (bitte groß genug!) und Klettermöglichkeiten

Wichtig: Verzichten Sie am besten gänzlich auf Einrichtungsgegenstände aus Kunststoff, da diese von den nagefreudigen Tieren schnell angeknabbert werden – dabei können spitze Kleinteile verschluckt werden. Wenn Sie Holz-Interieur verwenden, müssen Sie sich dessen bewusst sein, dass Sie den jeweiligen Gegenstand mit der Zeit austauschen müssen, da Degus wirklich äußerst gerne nagen. Das Video zeigt Ihnen mehr zum Thema Gehege und Haltung:

Weitere Tipps zur Haltung: Ernährung und Beschäftigung

Vor der Anschaffung sollten Sie sich unbedingt mit der artgerechten Ernährung von Degus beschäftigen. Diese ernähren sich hauptsächlich von Grünfutter. So sollte stets Heu zur Verfügung stehen. Auch Kräuter und Gräser sind ein wichtiger Bestandteil der Degu-Ernährung. Darüber hinaus lieben die Kleinsäuger harte Wurzeln, mit denen sie auch ihre Zähnchen pflegen. Sie können auch gerne täglich eine Karotte füttern, sollten aber unbedingt darauf achten, dass das Gemüse aus dem Supermarkt schadstofffrei ist. Bio-Gemüse ist wichtig, da Degus sehr empfindlich auf Pestizide und Herbizide reagieren. Da die Tiere zu Diabetes neigen, verzichten Sie am besten auf Früchte und jegliche Zuckerzusätze. Getreide ist in geringen Mengen erlaubt, sollte aber nur einen kleinen Teil der Degu-Ernährung ausmachen.

Im Video sehen Sie, worüber sich Degus in Sachen Beschäftigung freuen:

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