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Tierische Medizin: Ich glaub mich sticht ein... Baumstachler?

Sie haben noch nie vom Baumstachler gehört? Zugegeben: Wir auch nicht – bis heute. Doch das könnte sich schon bald ändern. Der Verwandte des Stachelschweines soll zukünftig zu einem Vorbild für die Medizin werden. Genauer gesagt: Seine Stacheln. Denn mit ihnen sollen sich Injektionen schonender setzen lassen. Ein Segen für alle mit Spritzenphobie?

Blutabnahme, Impfungen – für Menschen mit einer Spritzenphobie sind das Horrorvorstellungen. Dank des putzigen Baumstachlers könnte in einiger Zukunft zumindest ein Teil von ihnen seine Angst vor den spitzen Nadeln verlieren. Denn wie so oft ist die Natur dem Menschen und der Medizin ein kleines Stück voraus. Wie der "Spiegel" berichtet, hat ein amerikanisches Forscherteam der Harvard Medical School in Cambridge herausgefunden, dass die Stacheln des Baumstachlers viel schonender und mit weniger Kraftaufwand in Gewebe eindringen können als normale Kanülen. Das Ergebnis sind weniger Schmerzen.

Der Trick: Jeder der rund 30.000 Stacheln ist mit kleinen Hautschuppen versehen, die wie Widerhaken wirken. Diese sorgen nicht nur dafür, dass die Stacheln anschließend festsitzen, sondern auch, dass sie leichter Gewebe durchdringen können. Aber wie ließe sich dann anschließend eine Spritze wieder entfernen? Glücklicherweise bleiben die positiven Eigenschaften der Baumstachler-"Waffe" auch dann erhalten, wenn man die Widerhaken entfernt. Einen Prototyp haben die Wissenschaftler bereits getestet. Neben Spritzen erhofft sich die Medizin auch für andere Medizinprodukte gewinnbringende Entwicklungen.

Für Leute mit Angst vor Spritzen ließe sich dann vielleicht ja noch ein weiterer Trick anwenden: Einfach ein paar Bilder des niedlichen Baumstachlers vom amerikanischen Kontinent anschauen, und schon sind Nadel und Pikser vergessen. Einen Versuch wäre es wert.

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