Ganz nah dran

Eisbär Knut: Todesursache steht fest

Als der Eisbär Knut im Jahr 2006 im Zoo Berlin geboren wurde, war das eine Sensation. Als erst sein geliebter Pfleger Thomas Dörflein und drei Jahre später auch der süße Eisbär selbst verstarben, war das eine Tragödie. Menschen auf der ganzen Welt trauerten um den knuffigen Eisbären, der die Herzen im Sturm erobert hatte.

Eine Hirnentzündung hatte bei ihm zu einem epileptischen Anfall geführt. Er fiel ins Wasser und ertrank. Doch die Obduktion stellte die Forscher damals vor ein Rätsel: Es wurden keinerlei Erreger, weder Viren noch Bakterien, entdeckt, die die Hirnentzündung ausgelöst haben könnten. Nun steht fest: Das Tier litt an einer seltenen Autoimmunerkrankung, die erst seit Kurzem bekannt ist und bislang nur bei Menschen festgestellt wurde. Das Video zeigt die süßesten Szenen von Eisbär Knut und seinem Pfleger. Achtung, Taschentücher bereit legen!

In dem Video wird der knuffelige Eisbär kurz nach der Geburt gezeigt. Seine Mama hatte ihn verstoßen und so wurde der Pfleger Thomas Dörflein zu Knuts Ziehvater. Er kümmerte sich rührend umd den süßen Fratz, hegte und pflegte ihn, spielte mit ihm. Eisbär Knut folgte seinem menschlichen Papa überall hin. Im Jahr 2008 verstarb Dörflein plötzlich und unerwartet, Knut war plötzlich wieder ganz allein auf der Welt. Knapp drei Jahre später folgte der Vierbeiner seinem Lieblingsmenschen in den Tod. Wer weiß, vielleicht sind sie seitdem wieder vereint, spielen und kuscheln zusammen auf einer Wolke und beobachten das bunte Treiben auf der Erde.

Die Erkenntnisse aus der Autopsie des Eisbären stellen einen wichtigen Fortschritt für die Wissenschaft dar, berichtet unter anderem der "Spiegel". Die Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Hirnzellen wie Krankheitserreger bekämpft, nennt sich Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis. Sie ist bei Menschen erst seit 2007 bekannt und sorgt für Lern- und Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Demenz oder epileptische Anfälle. Dass auch Tiere daran erkranken können, steht erst jetzt fest. Die Forscher hoffen nun, dass mithilfe der Erkenntnisse das Diagnoseverfahren verbessert werden kann, um die Krankheit schneller erkennen und heilen zu können.

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